Vögel wurden schon immer kontrovers diskutiert. Im Aberglauben können sie Unglück oder gar Tod bedeuten. Des Teufels Großmutter verwandelt sich angeblich gern in eine Eule. Anderseits bringt der Storch die Babys.

Turteltauben sind ein Symbol der Liebe, weiße Tauben Friedensboten oder sogar der Heilige Geist. Seltsam, dass die selben Wesen in Städten "fliegende Ratten" genannt werden. Bertolt Brecht nannte Vögel das schreiende Ungeziefer der Tannen. Was für ein Blödsinn! Für mich sind sie wunderbare Tiere, die unsere Welt optisch und akustisch schöner machen. Daher füttere ich sie im Winter auch. Beim Stichwort "Ungeziefer" denke ich eher an die richtige Methode. Denn Parasiten und Krankheitserreger sind die größten Gefahren für Piepmätze.

Experten raten, nicht mehr zu füttern, als bis zum Sonnenuntergang gefressen wird, damit keine Ratten kommen. Die Körnchen sollten nicht auf den Boden geworfen werden, sondern in Schalen oder Vogelhäuschen bereit stehen. Diese müssen regelmäßig gereinigt und an einen neuen, vogelschissfreien Platz gestellt werden. Eine saubere, aber anstrengende Sache, dieses Vogelfüttern. Selbst am Sonntag stehe ich im Morgengrauen auf, denn meine Amseln, Meisen und Gimpel sind regelmäßige Mahlzeiten gewöhnt und warten mit knurrenden Mägen. Ganz ohne Gegenleistung bringe ich dieses Volk aber nicht durch den Winter. Im Frühling soll es gefälligst singen, und zwar ordentlich.