Missverständlich

"Museen haben abgedankt", Harburger Rundschau vom 27. Januar

Die Überschrift des Artikels könnte zu Missverständnissen führen. Ich schätze Museen und werde mich wie bisher für ihre Belange einsetzen. Das gilt insbesondere auch für die Hamburger Kunsthalle und die Kunstmeile, deren Bedeutung in der bundesweiten Wahrnehmung noch völlig unterschätzt wird. Selbstverständlich haben die Museen nicht abgedankt. Ich habe in meinem Vortrag zugespitzt formuliert, dass sie sich von ihrem traditionellen Verständnis als Wagenburgen des Bildungsbürgertums verabschiedet haben. Die Forderungen der Politik nach Besucherquoten würden die Museen zu einer Vielzahl von Wechselausstellungen mit Eventcharakter zwingen.

Dementsprechend bliebe immer weniger Zeit und Raum für die Museumssammlungen und dementsprechend auch die Aufnahme von Privatsammlungen. Die Anbindung einer Privatsammlung an ein Ausstellungshaus und nicht ein Museum ist deshalb ein zeitgemäßes, vielleicht sogar richtungsweisendes Modell, das von den Deichtorhallen seit einigen Jahren mit der Sammlung F. C. Gundlach erfolgreich praktiziert wird.

Durch das Hinzukommen meiner Sammlung und der Ausstellungsräume in Harburg werden die Möglichkeiten der Deichtorhallen unter der Leitung Dirk Luckows deutlich erweitert. Und auch sehr wichtig: Harburg findet Anschluss an die Museumsmeile!

Harald Falckenberg, per E-Mail

Aktionismus

"Buchholz entwickelt Klimakonzept", Harburger Rundschau vom 21. Januar

Die Stadt Buchholz hat also den Klimaschutz für sich entdeckt und will mit den Bürgern für viel Geld ein Konzept zur Reduzierung der CO²-Emmissionen entwickeln. Bisher hat der Bürgermeister allerdings seit seiner Wahl vor fast 5 Jahren gemeinsam mit CDU und FDP alles getan, um die bisherigen Bemühungen zum Klimaschutz zu kippen: Die Baumschutzsatzung wurde zu einem "Papiertiger" degradiert, die Förderung regenerativer Energien wurde gestrichen und der Verbrauch von Landschaft wurde mit dem Wohngebiet am Kattenberg und den Planungen für den Ostring vorangetrieben.

Alle Forderungen im Rat, bei den Sanierungen der öffentlichen Gebäude zur Reduktion von Emissionen den heute höchstmöglichen Standard umzusetzen, wurden vehement abgelehnt. Warum soll nun gerade jetzt ein Klimaschutzkonzept erstellt werden, wenn doch konkretes Handeln in den letzten Jahren ausgeblieben ist? Ist CDU und FDP etwa aufgefallen, dass demnächst Kommunalwahlen sind und dass ihnen die Mehrheiten abhanden kommen werden? Daher also der Aktionismus! Die Wählerinnen und Wähler werden dieses durchsichtige Manöver sicher zu werten wissen.

Joachim Zinnecker, per E-Mail, Bündnis 90/ Die Grünen, Ortsverband Buchholz in der Nordheide

Zu allgemein

"Den Binnenhafen kenne ich nicht so gut", Harburger Rundschau vom 22. Januar

Von einem Spitzenkandidaten der SPD dürfte man eigentlich schon erwarten, dass er sich vor seinem Wahlkampfauftritt über die lokale Situation informiert. Mit allgemeinen Aussagen, die von jedem Kandidaten stammen könnten, kann man schlecht Wähler von sich überzeugen.

Ohne Detailwissen sollte man auch nicht die Aussage machen, dass ein Verkehrskonzept für den Hamburger Süden nicht vordringlich ist, aber gleichzeitig die Hafenquerspange in der heutigen Planungsform fordern. Woher nimmt Herr Scholz seine Kenntnis denn? Überflieger haben wir in den letzten Jahren nun schon genug erlebt. Wir brauchen in Hamburg endlich wieder sachorientierte Politiker. Da kann man nur mit Loriot sagen: Ja, wo laufen sie denn??

Klaus Striegel, per E-Mail

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