Neulich las ich von einer privaten Initiative eines Professors. Der möchte, dass Reiche dem Staat Geld spenden, damit die Staatsschulden abgetragen werden. Eigentlich keine schlechte Idee. Ohne Schulden bräuchten sich die Politiker keine Sorgen mehr zu machen und wären vom ach so bösen Finanzmarkt unabhängig.

Wenn also jeder in Deutschland nach seinen Möglichkeiten spenden würde, hätte der Staat mehr Geld zur Verfügung. Er könnte seine Schulden schneller abbauen und auf die Aufnahme neuer Kredite verzichten.

Natürlich habe ich, wie die meisten Menschen, nicht viel Geld übrig. Aber irgendjemand muss mit Sparen anfangen. Schließlich hat der Staat jahrelang meine Schule bezahlt, auch wenn ich mich als Kind da nicht so übermäßig wohl gefühlt habe.

Der Staat finanziert meine Sicherheit, indem er Polizisten und Gerichte einsetzt. Er sorgt für Krankenhäuser und für Straßen, auf denen ich zur Arbeit komme und so weiter. Ohne unseren Staat und seine Ausgaben hätte ich es viel schwerer.

Vielleicht sollte einmal im Jahr im Fernsehen eine Benefizveranstaltung laufen, bei der Geld gesammelt wird. Nur für unseren Not leidenden Staat. Wenn jeder etwas gibt, kommt einiges zusammen. Das machen wir nicht für unsere Politiker, sondern für unsere Kinder und Enkel, die eines Tages unsere Schulden erben werden und wohl nicht mehr werden bezahlen können. Vielleicht würde das Ganze ja unseren Blick für die Ausgaben schärfen.