Dass der Versuch, mit einer Kakerlake die Zeche zu prellen, nicht unbedingt erfolgreich sein muss, ist abzusehen.

Harburg. Doch man kann dabei auch auf tolle Ideen kommen, wie in Blake Edwards Theaterstück Victor/Victoria, der Verwechslungskomödie schlechthin, auf die man am Harburger Theater als nächste Premiere zusteuert. Die arbeitslose Opernsängerin Victoria lernt eines abends den schwulen Chansonnier "Toddy" in der Kneipe kennen, mit dem sie eine ungewöhnliche Geschäftsidee entwickelt.

Aus Victoria wird zwecks vielversprechenderer Joblage "Graf Victor Grazinski" und aus Toddy schnell dessen Liebhaber. Nach einem Auftritt sind beide schnell zum Liebling von "tout Paris" avanciert. Ein zwielichtiger Nachtklubkönig namens King Marchand verliebt sich daraufhin in den falschen Grafen und zweifelt nicht nur an seiner sexuellen Orientierung, was seine Ex-Geliebte schamlos ausnutzt, sondern macht das lustvoll-dramaturgische Chaos damit perfekt.

Das herzhafte Verwechslungs-Stelldichein aus der Feder des kürzlich verstorbenen Blake Edwards wird versuchen, eine Prise Cabaret auch durch das Harburger Theater wehen zu lassen, in dem jüngst noch so erfolgreich die Köche von "Pasta e Baste" herumwirbelten.

Perfekt wird das Stück durch die unsterbliche Musik von Henry Mancini (Moon River), die er mit Leslie Bricusse geschrieben hat. In den Hauptrollen sind Meike Kircher (Victoria), Hans-Jörg Frey (Toddy) und Mike Olsowski (King Marchand) zu sehen. Harburger Theater, Museumsplatz 2, 28., 29. Januar sowie 2., 3., 4. Februar, jeweils 20 Uhr. Vorstellungen um 15 Uhr am 30. Januar und 5. Februar.