Genau im Jahre 1911 war es und damit vor 100 Jahren, als Johann-Michael Bossard das drei Hektar große Heidegrundstück in Lüllau-Wiedenhof kaufte, mit dem er den Grundstock zu dem heutigen imposanten Gesamtkunstwerk an der Kunststätte Bossard legen sollte.

Jesteburg. Grund genug für das Team der Kunststätte Bossard unter der neuen Leitung von Kunsthistorikerin Gudula Mayr, das Jubiläumsjahr mit ein paar Besonderheiten zu beginnen.

Ab März will eine neue Sonderausstellung die geistigen Ahnen und künstlerischen Ziele Johann Michael Bossards beleuchten (ab 13. März bis 8. Mai), der in der Heide einer ganzheitlichen utopischen Vision zur Erschaffung eines besseren Menschen nachhing. Im Mai werden außerdem Druckgrafiken von Oskar Kokoschka aus der Sammlung Spielmann am Bossard zu sehen sein (Eröffnung 13. Mai).

Der herausragende Expressionist Kokoschka beschäftigte sich intensiv mit der spannungsreichen Beziehung von Mann und Frau, wovon besonders das Oeuvre seiner Druckgrafiken zeugt. Im Jubiläumsjahr 2011 sind außerdem junge Kunststudierende der HfbK Hamburg eingeladen, sich mit eigenen Arbeiten dem Vermächtnis der Bossards zu nähern und dieses aus ihrer heutigen Sicht auszuleuchten.

Mit Skulpturen und Installationen setzen sich die Studierenden in der Gartenanlage mit dem Gesamtkunstwerk und dem Lebensentwurf der Bossards auseinander und prüfen die heutige Gültigkeit ihrer Vision von einem umfassenden Gesamtkunstwerk.

Neben den Ausstellungen gibt es wie in den vergangenen Jahren ein Programm mit Vorträgen, musikalischen Ereignissen (inklusive Musik-Festival im Juli), Lesungen (Christian Quadflieg zum Thema "Zeit"), Exkursionen und Führungen durch die ebenfalls komplett ausgestalteten Privaträume des Künstlerpaares. Auch Raum für Meditationen und die verschiedenen künstlerischen Kurse wird im neuen Jahr wieder sein. Kunststätte Bossard, Bossardweg 95 Jesteburg.