Das Wirtschaftsklima in der Region Lüneburg-Wolfsburg ist im vierten Quartal 2010 auf ein Rekordniveau gestiegen.

Lüneburg. Der Konjunkturklimaindikator, den die IHK bei etwa 300 Unternehmen aus allen Branchen ermittelt, stieg von 124 Punkten im Herbst zum Jahresende auf 131 von 200 theoretisch möglichen Punkten. Dies war der siebte Anstieg in Folge auf den höchsten Wert seit über zehn Jahren.

Im Frühjahr 2009 hatte der Index mit nur 66 Punkten den absoluten Tiefpunkt erreicht. Erstmals erfasste der Aufschwung nun auch die Bauindustrie.

"In der Industrie will jeder zweite Betrieb wieder in neue Anlagen investieren und Kapazitäten ausbauen. Die Unternehmen erwarten einen stabilen Aufschwung. Nach dem Export zieht jetzt auch die Binnennachfrage spürbar an", erklärte Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg.

Positiv entwickelten sich auch die Personalplanungen. Jedes vierte Unternehmen plant wieder Neueinstellungen. Allerdings gestaltet sich die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften immer schwieriger. 39 Prozent aller Befragten sehen im Fachkräftemangel ein Risiko für die weitere Entwicklung. Die Industrie treibt die Konjunktur weiter voran. 55 Prozent der Betriebe bewerten die gegenwärtige Geschäftslage als gut, vor einem Jahr waren es lediglich 15 Prozent. 60 Prozent melden ein Auftragsplus.

Jedes zweite Unternehmen will neue Ausrüstungen, Anlagen oder Gebäude anschaffen. Davon profitiert wiederum die Investitionsgüterindustrie. Der Klimaindex stieg hier von 121 auf 134 Punkte. Auch die Konsumgüterhersteller (130 Punkte) konnten deutlich aufholen. Das Baugewerbe (113 Punkte) findet endlich wieder Anschluss an den Aufschwung. Der private Hochbau beflügelt hier die Erwartungen.

Der Einzelhandel (138 Punkte) konnte trotz des frühen Wintereinbruchs ein sehr gutes Weihnachtsgeschäft verbuchen. Die gute Arbeitsmarktlage und gestiegene Löhne versetzten die Kunden in Kauflaune. 54 Prozent der Einzelhändler freuen sich über wachsende Umsätze und 57 Prozent bewerten ihre Geschäftslage als gut. Nur der Großhandel konnte den rasante Aufwärtstrend der letzten Quartale nicht fortsetzen und fällt leicht zurück.