Mann aus Buchholz im Dezember vorm Landgericht Stade

Buchholz. Die Staatsanwaltschaft Stade hat vor der Schwurgerichtskammer des Stader Landgerichts Anklage wegen Totschlags gegen einen 54 Jahre alten arbeitslosen Türken aus Buchholz erhoben.

Der Mann soll in der Nacht zum 21. Mai seinen türkischen Mitbewohner, 50, im Schlafzimmer der gemeinsamen Buchholzer Wohnung getötet zu haben, indem er ihm mit einem Gegenstand gegen den Kopf geschlagen haben soll. Der 50-Jährige ist an einer Schädelhirnverletzung gestorben. "Zuvor haben sich die beiden Männer vermutlich um Geld gestritten - eine homosexuelle Verbindung der beiden schließen wir derzeit aus", so Kai Thomas Breas, Presseprecher der Staatsanwaltschaft.

Nachdem das Opfer getötet wurde, zerstückelte der Täter die Leiche und füllte die Einzelteile in mehrere Müllbeutel. Mit einem Trolley schaffte er seine blutige Fracht in ein Waldstück in Buchholz. Außerdem warf er einige Säcke in eine Böschung am Harburger Bahnhof. Dort wurden sie am 8. Juni von Passanten entdeckt. Kurz zuvor wurde der 54-Jährige in Bahnhofsnähe mit Stichverletzungen am Halsbereich, die er sich laut Polizei selbst zugefügt hat, gefunden. Der mutmaßliche Täter, der am 10. Juni vorläufig festgenommen wurde und sich derzeit in Untersuchungshaft befindet, schweigt dazu. "Die Hauptverhandlung wird voraussichtlich am Dienstag, 7. Dezember, beginnen. Mein Mandant wurde in schwer verletztem Zustand festgenommen; es geht ihm gesundheitlich nicht gut", sagt sein Anwalt, der Hamburger Strafverteidiger Philipp Napp.

Ob sein Mandant überhaupt schuldfähig ist, soll ein psychiatrisches Gutachten klären. Das Ergebnis liegt noch nicht vor.