Standort könnte die aufgegebene Aldi-Filiale in der Rudolf-Kinau-Allee sein

Finkenwerder. Kommt vielleicht bald ein neuer Nahversorger in den Westen der Halbinsel Finkenwerder? Wie berichtet, schließt Aldi Ende Januar seine Filiale in der Rudolf-Kinau-Allee im Westen Finkenwerders - wenige Wochen nachdem er Anfang Dezember 2010 im Osten Finkenwerders einen neuen großen Aldi-Markt am Köhlfleet-Hauptdeich eröffnet hatte. Damit würde es keinen Nahversorger mehr im Westen des Stadtteils geben - der nächste Supermarkt ist von der Rudolf-Kinau-Allee rund 2,5 Kilometer entfernt.

Jetzt gibt es Hoffnung in puncto Nahversorgung im Finkenwerder Westen: "Ein erster Nahversorger hat mir gegenüber großes Interesse an einer Nachnutzung für die Räumlichkeiten des alten Aldi-Standortes an der Rudolf-Kinau-Allee bekundet", sagt der Finkenwerder Mitte-Bezirksabgeordnete Matthias Lloyd (CDU). Welcher Nahversorger gemeint ist, ließ der Christdemokrat offen.

Nach Informationen des Hamburger Abendblattes hat Penny (Rewe-Gruppe) Interesse bekundet, im Finkenwerder Westen die Nachfolge von Aldi anzutreten. Lloyd sagt nur soviel: "Wir haben Kontakt zwischen dem interessierten Nahversorgungsunternehmen und dem Vermieter der Immobilie hergestellt. Der erste Schritt ist also getan."

Lloyd ist zuversichtlich, dass schon bald "eine Ortsbesichtigung mit den beteiligten Akteuren stattfinden wird". Er sagt aber auch: "Die Größe der Immobilie könnte ein Problem darstellen. Die gegenwärtige Fläche genügt eventuell nicht den Ansprüchen, die Nahversorger an Verkaufsfläche stellen, dann müsste ein Um- respektive Ausbau angestrebt werden."

CDU und SPD auf Finkenwerder sind gemeinsam für den Erhalt des Nahversorgungsstandortes an der Rudolf-Kinau-Allee und wollen die Lücke, die entsteht, durch einen neuen Nahversorger schließen. Die Schließung der alten Aldi-Filiale bezeichnete der Finkenwerder SPD-Chef Ralf Neubauer als einen "dreisten Wortbruch".

Aldi Nord hatte noch im Sommer 2010 erklärt, die alte Filiale bleibe vorerst erhalten. Bevor das Unternehmen eine endgültige Entscheidung treffe, solle die Wirtschaftlichkeit des alten Standortes überprüft werden.

Dies ist nun offenbar im Monat Dezember, seit Eröffnung des neuen Standorts, geschehen. Die Umsatzzahlen in der alten Filiale, so Aldi Nord, sprächen eine deutliche Sprache: Der Discounter habe im Finkenwerder Westen über 40 Prozent Umsatzrückgang verbuchen müssen, die meisten Kunden hätten sich für den neuen größeren Laden am Köhlfleet-Hauptdeich entschieden.