Am 22. Januar 1729 wurde der Autor Gotthold Ephraim Lessing geboren. Mit seinen Büchern und Theaterstücken hat er versucht, Missstände seiner Zeit aufzudecken, zu zeigen, worunter die Menschen leiden.

Das haben nach ihm sehr viele Schriftsteller getan. Also nennt man diese Zeit heute die Epoche der Aufklärung.

In den ersten Jahren hatte er als Schriftsteller keinen großen Erfolg. 1755 schrieb er dann das Theaterstück "Miß Sara Sampson". Das war sein Durchbruch - und eine Sensation. Denn bis dahin durften nur adelige Menschen in Theaterstücken vorkommen. Lessing suchte Bürgerliche für sein Stück aus. Lessing wollte ein deutsches Nationaltheater gründen, das viel freier und offener war als das Theater, das man bisher aus Frankreich kannte. Er konnte sich aber nicht durchsetzen und geriet mit den Verfechtern des traditionellen Theaters immer wieder in Streit.

Denn Probleme, die sich aus den strengen gesellschaftlichen Regeln ergaben, durften in den Theaterstücken nicht thematisiert werden. Aber Lessing wollte genau das.

Auch was die Religion anging, wandte er sich gegen herrschende Vorstellungen und meinte, man solle seinen Verstand gebrauchen und religiöse Lehrsätze kritisch prüfen. 1778 schrieb er das Stück "Nathan der Weise", darin forderte er einen toleranten Umgang mit anderen Religionen.