Nun ist aber Schluss mit Klagen. Die Züge fahren wieder pünktlich, das schlimmste Glatteis löst sich in Matsch oder Wohlgefallen auf, es könnte Normalität einkehren.

Jetzt bitte kein Quengeln mehr. Wer in den Tagen des eisigen Frostes und der klirrenden Kälte unterwegs war, wurde ganz unfreiwillig konfrontiert mit dem wohl liebsten Hobby der Mitmenschen: Schimpfen. Ja, auch ich weiß, dass es viel zu verbessern gibt. Auch ich finde es unmöglich, wenn ältere und junge Menschen kaum wissen, wie sie über die Straße gehen können vor lauter Glätte. Da soll gehandelt werden.

Es scheint mir allerdings auch eine unbändige Lust der Menschen aller Altersstufen zu sein, die Missstände mehr als gründlich zu betrachten. Stundenlang könnte da monologisiert werden über Züge, die schon neulich (Schnee von gestern) nicht richtig abfuhren. Oder ankamen. Oder vor Bahnhöfen warten mussten. Über Durchsagen, die mangelhaft, und Wege, die nicht geräumt waren.

Man weiß doch inzwischen, dass viel im Argen liegt, wenn Winter ist. Warum also immer das gleiche Klagelied? Warum nicht mal über das geheimnisvolle Himmelsgrau philosophieren, über die Stille, die sich über Stadt und Land legt, über das Besondere eben, dass auch diese Jahreszeit zu bieten hat. Sich selbst etwas Gutes tun, indem man das Glas als halb voll ansieht. Zustände werden nicht besser, wenn sie verbal beklagt werden. Die eigene Stimmung aber gewinnt, wenn man ihr positive, schöne Gedanken schenkt.