Lieblingsspeisen, das ist ein Thema!

Wer jemals in die Gesichter von gerne und mit Genuss essenden Menschen gesehen und ihr Mienenspiel in all seinen Facetten wahrgenommen hat, der hat nicht nur eine Ahnung davon, dass es ein großes Thema ist. Er weiß das. Sicherlich hat er es auch schon selbst erlebt.

Essen ist nicht nur eine Notwendigkeit. Essen bedeutet vielmehr auch Freude, Lust und Lebensqualität. Mir geht es aber heute nur um den Geschmack an den Dingen, die wir essen. Wir schmecken - und halten das für eine Selbstverständlichkeit. Wir machen uns normalerweise keine Gedanken darüber, dass wir vielleicht gar nichts mehr schmecken könnten und uns deshalb im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr schmeckt. Unvorstellbar!

Die Freude auf das Müsli am Morgen, das Ei, die Scheibe Toast, Käse, Obst, die Marmelade, Kaffee, Tee oder heiße Schokolade - alles selbstverständlich erwartete Geschmackserlebnisse und dann - plötzlich nichts. Nichts an Geschmack im Mund außer undefinierbarem Nichts, das sich weder wirklich beschreiben noch essen lässt.

Ein Freund berichtete mir dieser Tage wieder davon, dass sein Geschmacksinn schon über viele Jahre beeinträchtigt ist. Dieser arme Mensch! Wie sehr wünscht er sich diese für uns Normalesser so ganz selbstverständliche Normalität zurück.

In diesem Zusammenhang fiel er dann endlich, der Begriff der Götterspeise! Diese von Kindern und Erwachsenen gern gegessene Süßspeise - Waldmeister, Kirsche oder Himbeergeschmack mit Vanillesoße - der "Wackelpeter", der sich den Namen Götterspeise über die Jahrzehnte verdient hat!

Sie mag also zu Recht so genannt werden. Aber eigentlich hat doch alles diesen Namen verdient, was uns so richtig schmeckt, egal was es ist! Leckeres Essen genießen können, diese ganz alltägliche Freude an etwas so Selbstverständlichem wie gutem Geschmack. Götterspeise ist dann wirklich überall!