Jugendlicher verirrte sich offenbar in der Silvesternacht. Polizei geht von einem Unfall aus

Jork. Schon wieder ein tragischer Tod eines Jugendlichen im Alten Land. Vermutlich auf dem Heimweg von einer Silvesterparty auf einem Obsthof in Jork-Gehrden stürzte ein 17-jähriger Jorker in einen nur noch teilweise zugefrorenen Graben, der zwischen den Apfelhöfen verläuft. Dort ist er vermutlich ertrunken. Bei dem Opfer handelt es sich um den 17-jährigen Christian W. aus Jork. Er wurde gestern gegen 12 Uhr von den Helfern der Freiwilligen Feuerwehr Jork tot aus dem Graben bei Jork-Gehrden geborgen.

Nur eine Woche, nachdem eine 16-Jährige aus Estebrügge nach der Weihnachtsparty im Fährhaus Kirschenland (Jork-Wisch) in einen Graben gestürzt und erfroren war, erschüttert nun der zweite Todesfall die Menschen im Alten Land.

Der Bergung des toten Jungen vorausgegangen waren groß angelegte Suchaktionen, nachdem die Eltern des 17-Jährigen am Neujahrstag ihren Jungen am Nachmittag bei der Polizei als vermisst gemeldet hatten.

Der Jugendliche war mit rund 250 weiteren Gästen auf einer Silvesterparty auf einem Obsthof in Jork-Gehrden und dort zuletzt gegen 1.30 Uhr gesehen worden.

Von 17 Uhr an suchte am Neujahrstag ein Großaufgebot an Polizei, Feuerwehr und Spezialeinsatzkräften mit Suchhunden nach dem vermissten Jugendlichen, so Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Etwa 200 Einsatzkräfte waren damit beschäftigt, die Umgebung des Obsthofes und den Heimatort des vermissten Jugendlichen z durchkämmen.

Dennoch blieb die Suche, bei der Hundeführer des Rettungsdienstes mit ihren Hunden sowie eine Wärmebildkamera eingesetzt worden waren, zunächst erfolglos und wurde gegen 23 Uhr abgebrochen. Ebenfalls an der Suche beteiligt waren Einsatzkräfte der Hundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes Altona.

Gestern nun durchkämmten die Einsatzkräfte erneut das Gelände. Dabei stießen die Hundeführer auf Fußspuren, die etwa zwei Kilometer vom Obsthof in Gehrden entfernt zu einem Graben führten und dort endeten. Ein Feuerwehrmann entdeckte schließlich den leblosen Körper im Wasser. Wie Rainer Bohmbach gestern bestätigte, handelte es sich dabei um die Leiche des 17-Jährigen Jorkers.

Unklar sei bislang, ob der Jugendliche sich auf dem Nachhauseweg von der Silvesterparty verirrt habe, oder ob er eine Abkürzung durch die Apfelhöfe habe nehmen wollen und den Graben im Dunkel der Nacht nicht gesehen hat, so Bohmbach.

"Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen geht die Polizei von einem tragischen Unglücksfall aus", sagt Bohmbach. "Der 17-Jährige hatte sich offenbar in der Nacht nach der Silvesterfeier zu Fuß unter Alkoholeinfluss allein auf den Nachhauseweg gemacht und dabei möglicherweise in der Dunkelheit die Orientierung verloren. Er war dann etwa zwei Kilometer durch eine Obstplantage geirrt, irgendwann in den seinen Fußweg querenden Graben gestürzt und darin offenbar ertrunken. Ein Fremdverschulden wird dabei derzeit von uns ausgeschlossen", so der Polizeisprecher aus Stade.