Da sind wir nun angekommen. Zwischen den Jahren, wie man so sagt. Zwischen dem alten und dem neuen. Zwischen Zeiten und manchmal auch zwischen den Zeilen.

Ich mag diese Zwischenräume. Das, was war, schwingt nach. Weihnachten zum Beispiel. Der Baum ist immer noch schön, aber stiller, fast präsenter. Das, was kommt, ist nicht sichtbar. Nur in der Vorstellung. Der neue Kalender fast noch leer. Unbeschriebene Blätter. Wenn schon etwas drin steht, dann hat es mit Arbeit zu tun. Oder Arzttermine. Und Theaterabende. Etwas zum Freuen schreibt man gern rechtzeitig in die Agenda. Ansonsten darf sich dieses herrlich unbestimmte Gefühl zwischen den Jahren breit machen. Es erinnert mich an kindliche Vorfreude und Spannung auf alles Schöne. Das Unbekannte als Illusion und Schwärmerei. Tagträume. Wie können Menschen ohne sie sein? In Tagträumen entspannt der Mensch, um dann erfrischt das Notwendige zu tun. Schnee fegen, Kartoffeln schälen, Bad putzen.

Schreiben. Auch das Schreiben fühlt sich zwischen den Jahren anders an. Es füllt den freien Raum, in den es gleichzeitig so friedlich eingebettet ist. Das schwebende Glücksgefühl zwischen den Zeiten ist eine schöne Stärkung für das, was kommt. Wenn die Kalender wieder dicht gefüllt sein werden, der Wecker zu früh klingelt, der Alltag den Tag bestimmt. Bis dahin würde ich gern noch etwas zwischen den Zeiten bleiben. Und allen einen richtig guten Start ins neue Jahr wünschen!