Stiftung Hof Schlüter startet wieder Hilfsaktion nach Bila Zerkwa

Lüneburg. An diesem Morgen packen alle mit an. Vor der Scheune der Stiftung Hof Schlüter in Lüneburg-Hagen steht der ukrainische Lkw. Es dauert drei Stunden, und die Bettwäsche, Gehhilfen, die Winterkleidung, medizinischen Geräte und die rund 700 Weihnachtspakete für die Kinder in Bila Zerkwa sind in dem 13-Tonner verladen. Es ist der sechste Lkw mit Hilfsgütern für die ukrainische 220 000 Einwohner große Stadt, rund 80 Kilometer südlich von Kiew, den die Stiftung Hof Schlüter auf die mehr als 1700 Kilometer lange Reise nach Bila Zerkwa schickt.

Stiftungsvorstand Peter Novotny fährt die Kartons, Plastiksäcke und Pakete mit dem Gabelstapler aus der Halle und hebt sie auf die Laderampe des ukrainischen Lkw. "Es wird Zeit, dass wir hier wieder mehr Platz haben. Die Menschen, die über unsere Arbeit im Hamburger Abendblatt gelesen haben, haben uns mit Spenden überhäuft. Spenden, die die Menschen in der Ukraine so dringend brauchen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich die Dinge, um die mich die Menschen dort so dringend bitten, jetzt herüber schicken kann. Und die anhaltende Spendenbereitschaft der Abendblatt-Leser hat uns alle hier überwältigt", sagt er.

Die Winter sind hart in der Ukraine, Temperaturen bis minus 30 Grad sind keine Seltenheit. Und ein Mantel im Geschäft kostet umgerechnet mehr als 100 Euro. Das ist für viele Menschen dort unerschwinglich, ebenso wie Winterschuhe. Vor allem alte und behinderte Menschen, Kinder in den Heimen und Kranke leiden sehr unter den ärmlichen Verhältnissen in der Ukraine. Für sie ist die Kleiderkammer, die die Stiftung Hof Schlüter in der Stadt unterhält, die einzige Möglichkeit, an warme Kleidung zu kommen. Das Gesundheitssystem existiert lediglich auf dem Papier. Im Gesetz ist festgeschrieben, dass jeder Ukrainer kostenlos in den Krankenhäusern behandelt wird.

Die Praxis sieht anders aus: Wer eine Operation oder die Medikamente nicht bezahlen kann, wird nicht behandelt. Helga Novotny: "Die Ausstattung der beiden Krankenhäuser in Bila Zerkwa, die wir unterstützen, ist katastrophal. Die Geräte stammen zum Teil noch aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Patienten müssen ihre Bettwäsche mitbringen. Mit diesem Lkw schicken wir Bettwäsche für das Krankenhaus Nummer 1 mit."

Jedes Jahr besuchen die Novotnys Bila Zerkwa, sprechen mit den Menschen, den, besuchen das Auffanglager für Straßenkinder. Hier kontrollieren sie zum einen den Verbleib der Hilfsgüter, zum anderen sehen die Novotnys , wo die Not am größten ist.

70 Tonnen Hilfsgüter hat die Stiftung in diesem Jahr nach Bila Zerkwa geschickt, darunter 50 Pflegebetten. Zwei Tage wird der Ukrainer Charlie hinter dem Steuer seines Lkw sitzen, bis er seine Heimatstadt erreicht hat. Die Weihnachtspakete für die Kinder von Bila Zerkwa werden rechtzeitig zum russisch-orthodoxen Weihnachtsfest am 6. Januar bei ihren Empfängern sein.

Stiftung Hof Schlüter: Telefon 04136/8228, Sparkasse Lüneburg, Konto Nummer: 111 427 59, BLZ: 240 501 10