Kurz vor Weihnachten haben Studierende der TU Hamburg-Harburg die Initiative “Studenten helfen Studenten“ aus der Taufe gehoben, um Geld für den krebskranken Vater ihrer albanischen Kommilitonin Anisa Rizvanolli zu sammeln.

Harburg. Mit Sammelbüchsen zogen die angehenden Ingenieure und Ingenieurinnen bei frostigen Temperaturen in der Woche vor dem vierten Advent über den Campus, verkauften Glühwein, selbst gebackene Kekse und Kuchen.

Das Ergebnis dieser innerhalb nur einer Woche organisierten und durchgeführten Eil-Aktion "Hilfe für Anisa" ist auch ein Indiz für die große Hilfsbereitschaft, die die engagierten Studierenden auf dem Campus angetroffen haben: 3506, 30 Euro sind für die chemotherapeutische Behandlung von Muharrem Rizvanolli zusammengekommen.

Womit die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure der TU Hamburg-Harburg auch bewiesen haben, dass sie im Umgang mit menschlichen Notlagen nicht weniger erfinderisch sind als bei der Lösung technischer Probleme. "Mich haben die intensive Hilfsbereitschaft und das außergewöhnliche Engagement beeindruckt, mit der diese Aktion durchgeführt wurde", sagte TUHH-Präsident Prof. Edwin Kreuzer.

"Uns ist klar, dass Anisa kein Einzelfall ist, und viele Menschen Probleme haben", sagt Raphael Fischer. "Aber Anisa liegt uns besonders am Herzen, und darum wollten wir ihr helfen." So wie der Elektrotechnikstudent dachten viele, die die Aktion "Hilfe für Anisa" unterstützten, allen voran der AStA, die Fachschaften und die studentischen Arbeitsgemeinschaften. Manche spendeten überreichten Anisa persönlich Geld für die medizinische Behandlung ihres Vaters. Denn die Geschichte hatte sich auf dem Campus schnell herum gesprochen, nachdem alle Studenten und Mitarbeiter per Mail über das Schicksal informiert worden waren.

Bei dem Vater von Anisa, einem 64 Jahre alten Techniker, war vor drei Wochen Krebs an der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert worden, und es musste schnell etwas getan werden. Aber in Albanien kann ihm aus medizinischen Gründen nicht geholfen werden.

Da Deutschland mit Albanien kein Sozialabkommen hat, müssen alle Behandlungen von der Familie selbst bezahlt werden, obwohl sie in Albanien krankenversichert sind.

Die Hilfsorganisationen, an die Anisa sich gewandt hatte, wiesen sie jedoch ab.