Bei rund einem Drittel der 50 leer stehenden Häuser lohnt eine Sanierung nicht

Neuenfelde. Bei jedem dritten der insgesamt gut 50 Häuser lohnt sich die Sanierung nicht. Abriss und Neubau sind wirtschaftlicher. Das ergaben bautechnische Untersuchungen an den seit acht Jahren leer stehenden Gebäuden an Hasselwerder Straße, Rosengarten und Organistenweg in Neuenfelde. Die 50 Häuser mit rund 70 Wohneinheiten für gut 210 Bewohner waren vor etwa acht Jahren wegen der Airbus-Werkserweiterung, Start- und Landebahnverlängerung, von der Hamburger Finanzbehörde aufgekauft worden. Sie stehen seitdem leer und werden vom städtischen Wohnungsunternehmen Saga/GWG verwaltet.

Der lange Leerstand stehe nach Angaben von Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde, in Zusammenhang mit noch anhängigen Gerichtsverfahren gegen die Start- und Landebahnverlängerung. Auch verhandelten die Finanzbehörde und die Wirtschaftsbehörde noch über die künftige Nutzung der Immobilien. Stricker: "Dabei muss rechtlich ausgeschlossen werden, dass künftige Bewohner oder Nutzer der Gebäude gegen den Betrieb von Airbus, wegen Lärms oder sonstiger Beeinträchtigungen, klagen können."

Die bautechnischen Untersuchungen sind nun abgeschlossen. Und das Ergebnis sei, dass es sich bei 30 Prozent des Bestands wirtschaftlich nicht lohne, Geld in die Gebäudesanierung zu stecken. Laut Stricker ist davon auszugehen, dass die nicht sanierungswürdigen Gebäude im Auftrag der Stadt abgerissen werden. Aber zum Zeitplan könne er sich nicht äußern.

Günter Piehl, Bezirksabgeordneter der SPD aus Neuenfelde, hatte schon vor über einem Jahr den Leerstand beklagt: "Alle leer stehenden Häuser sind ideal geeignet für Mitarbeiter des Airbuswerks. Warum werden keine Werkswohnungen darin eingerichtet?" An der Antwort dürften die Wirtschafts- und die Finanzbehörde in den Verhandlungen noch arbeiten.