Der Mäzen hat selbst ein Ausstellungsprogramm zusammengestellt

Harburg. Kunstsammler Harald Falckenberg will sich im Rahmen der Kooperation mit den Deichtorhallen nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen. Wie berichtet, wollen sich die Deichtorhallen vorbehalten, Objekte und Bilder aus der 2000 Arbeiten umfassenden Sammlung an ausländische Museen auszuleihen und außerdem bei Sonderausstellungen, Organisation und Betriebskonzept den Ton angeben. "Der Charakter der Sammlung in den Harburger Phoenix-Hallen bleibt so erhalten, wie man ihn kennt", sagt Falckenberg der Rundschau. Soll heißen: Sonderausstellungen werden nach wie vor in Harburg ausgerichtet.

Er ist außerdem derjenige, der entscheidet, welche Arbeiten künftig etwa in der Tate Gallery oder im Centre Pompidou zeitweise bewundert werden können. "Ich werde mich auch weiterhin um diese Dinge kümmern", betont Falckenberg. Und er wird für seine Sonderausstellungen eigene Finanzen beisteuern, wenn der Etat aus staatlichen Töpfen nicht ausreichen sollte.

Angelika Leu-Barthels, Pressesprecherin der Deichtorhallen:. "Ausstellungen werden in den Phoenix-Hallen stattfinden, die Sammlung verbleibt auch in den Gebäuden, allerdings unter der Regie der Deichtorhallen.". Die Kooperation zwischen den Deichtorhallen und der Sammlung Falckenberg sieht weiterhin vor, dass die Sammlung Falckenberg einschließlich der Ausstellungsräume in Harburg den Deichtorhallen als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wird. Die Deichtorhallen übernehmen die kuratorische und organisatorische Betreuung der Sammlung und betreiben die Phoenix-Hallen als zusätzliche Ausstellungsräume in Harburg, so heißt es in einer Mitteilung der Pressesprecherin.

Für 2011 und 2012 hat allerdings Falckenberg selbst ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. So wird unter anderem in seinen Ausstellungsräumen in den Phoenix-Gebäuden am 28. April ein Hanne-Darboven-Raum eröffnet werden, im Rahmen einer weiteren Werkschau zeigen 55 junge Künstler Interpretationen über einen Roman von Alexandre Dumas.

2012 stehen eine Hanne-Darboven-Retrospektive und eine erstmals seit 1927 nicht mehr gezeigte Ausstellung mit Werken von Aby Warburg auf dem Plan, den sich Falckenberg genau strukturiert hat. "Ausstellungen kann man nicht kurzfristig mal eben in zwei Monaten herzaubern", so Falckenberg. Und genau diese Zeitschiene bereitet ihm Organisationsprobleme. Denn im Herbst kommenden Jahres berät der neu gewählte Senat über Haushaltsmittel, erst dann steht fest, wie viel vom Kuchen die Falckenberg-Sammlung abbekommt. Daher ist für den Harburger Mäzen jetzt schon klar: "Ich muss für mein Veranstaltungsprogramm Geld vorschießen, aber das mache ich mit Freude." Er will für den Standort Harburg kämpfen, für seine Sammlung, die auch weiterhin in den Phoenix-Hallen Besucher begeistern soll.