Der Ehebruch seiner jungen Ehefrau als Seelenprotokoll auf DVD erschienen

Auch Eifersucht kann in den Tiefen der Seele brodeln und schließlich als dunkle Suppe nach oben ans Bewusstsein dringen. So geht es auch dem alternden Musikgenie Gustav Mahler, den seine Eifersucht zur Jahrhundertwende zu niemand geringerem auf die Couch führte als zu Seelenaltmeister Sigmund Freud, dem Gottvater der Psychoanalyse. Der Grund für seinen historisch tatsächlich überbrachten Besuch ist ein Liebesbrief, der eigentlich an seine Frau Alma adressiert sein sollte und der Mahler in die Hände gerät.

Detailliert wird darin die Affäre beschrieben, die Femme Fatale Alma Mahler mit einem "Jüngling", dem Architekten Walter Gropius, unterhält. Der Film "Mahler auf der Couch" des Vater-Sohn-Regie-Gespannes Percy und Felix Adlon entführt die Zuschauer in ein pompös bohemistisches Wien etwa zehn Jahre nach der Jahrhundertwende, um sowohl die Geschichte zweier besonderer Menschen zu erzählen, deren Liebe durch Musik besteht, als auch die Abgründigkeit eines exzentrisch-egomanischen Genies ins Auge zu fassen, neben dem ein selbstbestimmtes weibliches Leben schwer ist. Ein Film, der die Musik selbst virtuos als Inszenierungsmittel nutzt und seinen Figuren verschiedene Leitmotive zuordnet. Bei Arthaus erscheint die DVD "Mahler auf der Couch". DVD und Blu-Ray um 15,99 Euro.