Es ist kein Geheimnis, dass eine optimale Werbeansprache aller Verbraucher nicht zu erreichen ist.

Dazu gibt es zu viele kleine Gruppen, die individuelle Interessen und Bedürfnisse haben. Diese sind werblich nicht unter einen Hut zu bringen. Marketing-Experten sprechen von der hyperindividualisierten Multioptionsgesellschaft. Toller Begriff, nicht wahr?

Wie wären einzelne Zielgruppen werblich zu erreichen? Eine zielgruppenadäquate Werbeansprache böte zum Beispiel ein zwangloses Abendessen, zu dem meine Teuerste und ich Freunde und Bekannte einladen. Das sind Leute, die Dienstleistungen und Produkte mit kritischer Distanz betrachten. Aber für kulinarische Genüsse sind sie zu begeistern. Es würde unsere Gespräche nicht stören, wenn wir en passant erwähnten, dass die französischen Käse-Spezialitäten in der gepflegten Lebensmittelabteilung des Kaufhauses Soundso gekauft wurden. Auch beim Wein würden wir keinen Hehl daraus machen, dass wir die hervorragende Weinhandlung Dingsbums mit den freundlichen überaus kompetenten Verkäufern bevorzugen. Nicht, dass jetzt der Eindruck entsteht, als wären diese Abendessen eine Art Tupper-Party. Nein, es sollten Zusammenkünfte bleiben, bei denen die anregende Unterhaltung im Vordergrund steht. Nur wir würden darauf achten, dass durch dezente Auslobung der Produkte und Anbieter das Gespräch zumindest für ein paar Minuten auf diese gelenkt wird, scheinbar zufällig. Denn Werbung, die nicht als solche erkannt wird, hat meistens den nachhaltigsten Erfolg. Ob sich aus diesem Einfall das Konzept für einen kleinen Nebenverdienst entwickeln ließe?