Professor Garabed Antranikian wurde einstimmig in sein Amt gewählt

Harburg. Amtswechsel an der Spitze der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH): Professor Dr. rer. nat. Dr. h.c. Garabed Antranikian, 59, wird neuer Präsident der TUHH. Der Wissenschaftler wurde einstimmig vom Hochschulrat gewählt, der Akademische Senat hat die Wahl bestätigt. Antranikian wird die Nachfolge von Professor Edwin Kreuzer am 1. April 2011 für die Dauer von sechs Jahren antreten und zeitgleich sein bisheriges Amt als Vizepräsident Lehre abgeben, das er seit 2009 innehat. Die notwendige formelle Bestellung durch den Senat der Hansestadt Hamburg wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen.

"Wir freuen uns mit Professor Garabed Antranikian einen Forscher von internationalem Rang für das Amt des Präsidenten gewonnen zu haben", sagte der Hochschulratsvorsitzende Walter Conrads. "Durch seine langjährigen internationalen Erfahrungen an der Spitze großer Forschungsverbünde wie auch als Vizepräsident der TUHH bringt Professor Antranikian das Wissen und die Erfahrung für das Amt des Präsidenten mit. Mit ihm an der Spitze wird die TUHH auch in Zukunft zu den führenden deutschen Technischen Universitäten gehören."

Professor Garabed Antranikian wurde als Sohn einer armenischstämmigen Familie am 30. April 1951 in Amman, Jordanien, geboren. Seinem Studium der Biologie an der amerikanischen Universität in Beirut (1970-1976) folgte 1980 die Promotion an der Georg-August-Universität Göttingen, wo er sich 1988 auf dem Gebiet der Mikrobiologie habilitierte. 1989 erhielt Professor Antranikian einen Ruf an die 1978 gegründete TUHH - seitdem forscht und lehrt er als Professor für Technische Mikobiologie und seit 2003 als Leiter des Instituts auf dem Gebiet der Mikrobiologie und Biotechnologie.

In 106 mit der Industrie entwickelten Patenten (42 internationale, 31 nationale, 33 EU-Patente) spiegelt sich das Ziel des Mikrobiologen wieder: die Etablierung biotechnologischer Prozesse und Produkte in der so genannten "Life-Sciences-Industrie". Zurzeit koordiniert er die vom Bundesforschungsministerium geförderten Cluster Biokatalyse 2021 sowie Bioraffinerie 2021, in deren Zentrum die Nutzung neuer Energieträger - Biomasse statt Erdöl - in der industriellen Produktion steht.

Professor Antranikian wurde 2002 in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen die Ehrendoktorwürde der National Academy of Sciences of Armenia (Yerevan) verliehen. 2004 erhielt er den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. 2007 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg ernannt und seit 2008 gehört er der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) an.

Professor Antranikian spricht fünf Sprachen. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und lebt in der Nordheide.