Manche erinnern sich bestimmt noch an die traditionellen Schwarzwälder Wetterhäuschen, bei denen jeweils eine von zwei auf einer drehbaren Scheibe angebrachten Figuren aus dem Häuschen herausschaut, während die andere darin verschwindet.

Meist tritt eine Frau vor die Tür, wenn es schönes Wetter gibt, ein Mann mit Schirm in der Hand hingegen bei schlechten Aussichten.

Diese Anzeige erfolgt durch Messung der unterschiedlichen Luftfeuchtigkeit. Meist mittels eines menschlichen Haares, das sich bei Feuchtigkeit um bis zu zwei Prozent ausdehnt. Damit ein Wetterhäuschen richtig funktioniert, muss es deshalb bekanntlich auch im Freien angebracht werden. Heutzutage ist das alles Nostalgie und überholt.

Man verwendet jetzt moderne elektronische Wetterstationen. Da lassen sich nicht nur Luftfeuchtigkeit und Luftdruck ermitteln, sondern auch die Temperatur, über Funk sogar die vor der Haustür. Dennoch kenne ich eine natürliche Wetterstation, die mir zuverlässig anzeigt, wenn schlechtes Wetter bevorsteht, um nicht zu sagen Unwetter. Das sind die Tiere vor meiner Haustür. Seien es nun die drei Pferde auf der Koppel oder die Herde der Galloway-Rinder auf der Nachbarweide.

Wenn die sich eng aneinander geschmiegt am Rand der Weide versammeln, mit dem Hintern in dieselbe Richtung weisend, dann weiß ich: In einigen Stunden ist aus eben dieser Richtung mit Starkregen oder um diese Jahreszeit starkem Schneefall zu rechnen. Dann kann ich den Schneeschieber getrost schon mal bereitstellen.