Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium Hittfeld führen das Musical in englischer Sprache auf

Hittfeld. Er will nicht erwachsen werden. Und fliegen durch die Luft nach Nimmerland kann er nur mit einem schönen Gedanken: Die Rede ist von Peter Pan. Jeder kennt die Geschichte von Peter und Wendy, der kleinen Fee Glöckchen, Captain Hook und von Nimmerland. Neu ist die Inszenierung, die etwa 50 Schüler und Lehrer des Hittfelder Gymnasiums heute und Montag ab 19.30 Uhr zeigen: "Auf Umwegen nach Nimmerland", heißt das englischsprachige Theaterstück, das sie als "Modul-Theater" entwickelt haben. Generalprobe war am Mittwoch.

"Wir haben viele Talente an der Schule: Schüler spielen ein Instrument, andere spielen sehr überzeugend Theater, sie tanzen oder turnen - und so überlegten wir, wie wir diese Vielfalt bündeln und als Theaterstück auf die Bühne bringen können", erklärt Melanie Haffke, Lehrerin am Gymnasium. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Indre Diestel entwickelte sie die Idee des "Modul-Theaters"

Die Mädchen des Tanztheaters stellen den Wind dar

Zwischen den Theater-Szenen gibt es daher Unterbrechungen, sogenannte Module, die auf unterschiedliche Weise die Geschichte weitererzählen.

Den Rahmen bildet die Peter-Pan-Geschichte, die die Theater-AG unter Leitung von Ina Karkosch und Indre Diestel zeigt. Module beleben das Stück: So stellen die Mädchen der Tanztheater-AG von Elvira Wittenberg tanzend den Wind dar, den Wendy und ihre Brüder brauchen, um fliegen zu können. Und als Wendys Bruder Michael fürs Fliegen einen schönen Gedanken sucht, zählen Schüler der Klasse 5f ihre eigenen, schönen Gedanken auf: "Ich denke an meine Familie, an meine besten Freunde, an einen schönen Strand", sagen sie und geben Michael einen Luftballon.

Mit dabei ist auch eine Akrobatik-Gruppe der Klasse 6b und zwei Piraten-Jongleure, gespielt von Schulleiter Stefan Weinreich und seinem Stellvertreter Frank Patyna, die gekonnt mit jeweils drei Bällen, Ringen oder Tüchern jonglieren.

Schüler der Oberstufe haben sich für ihr Modul etwas Besonderes überlegt: Sie treten in einen philosophischen Diskurs über die Verhaltensweise von Captain Hook: "Warum ist Hook böse? Hat er eine schlechte Kindheit gehabt und nimmt deshalb alle Kinder gefangen?" Sie suchen nach Erklärungen für sein Verhalten in der Bibel oder bei Jean-Jacques Rousseau, dem französischen Philosophen und Aufklärer.

Die Musikstücke haben Schüler der Begabten-Förderung geschrieben

Die Theater-AG präsentiert die von Kathryn Schultz Miller für Schulen adaptierte Peter Pan-Geschichte in englischer Sprache als eine Theaterprobe.

In die einzelnen Theaterszenen greift so immer wieder Lucas Hartmann, 13, sehr beherzt als Regisseur ein und korrigiert seine Schauspieler, er spielt die Rolle sehr überzeugend: "Das bringt Spaß, ich habe wenig dafür lernen müssen, das flog mir so zu", sagt Lucas.

Die Musikstücke haben Schüler der Begabten-Förderung mit dem kuriosen Band-Namen "Die schlächten Fränk Sinatras" unter der Leitung von Udo Kirfel selbst geschrieben: "Sie haben sich die Charaktere wie Piraten, die Fee oder Peter Pan vorgestellt und dazu Melodien gemeinsam entwickelt", erklärt Musiklehrer Udo Kirfel. Seit Februar probten Schüler und Lehrer das Stück: "Zuerst haben wir den Text mit der englischen Aussprache geübt, das hat schon gedauert", sagt Peter-Pan-Darstellerin Marie Celine Nowek, 14. "Es bringt großen Spaß und durch die anderen Gruppen wird das ganze Stück richtig lebendig", sagt Wendy alias Lina-Marie Schwab, 12.

"Und vor der Bühne spielt das Orchester, fast wie im richtigen Theater", sagt Captain Hook alias Luisa Marie Schoneweg, 12, , die schon jetzt ganz genau weiß, dass sie später einmal Schauspielerin werden will, aber das wollen die kleine Fee Tinker Bell, der Pirat ohne Namen und Wendy auch: "Peter Pan, die Piraten oder Tinker Bell haben ihre eigenen kleinen Lieder, die jedes Mal erklingen, wenn sie auf die Bühne kommen, das ist schon ein tolles Gefühl", sagt Valerie Püschel, 12. Sie stellt "Glöckchen" dar, die kleine Fee Tinker Bell.

"Es ist schön zu sehen, wie gut die einzelnen Gruppen ihre Idee entwickelt haben und dass nun so viele Talente gemeinsam auf der Bühne stehen", sagt Melanie Haffke. Der Eintritt kostet vier Euro für Erwachsene, zwei Euro für Kinder.