Jugendliche, Politik und Polizei erarbeiten ein neues Konzept, um den Treffpunkt zu retten

Heidenau. Der Heidenauer Jugendtreff wird vorübergehend geschlossen. Auf Antrag der Gemeinde hat sich jetzt die Samtgemeinde Tostedt zu diesem Schritt entschlossen, weil es in dem Jugendtreff im Keller der Grundschule in jüngster Zeit vermehrt zu Auseinandersetzungen und sogar zu Prügeleien unter den Jugendlichen gekommen war.

Tostedts Samtgemeindebürgermeister Dirk Bostelmann (CDU) bedauert diesen Schritt: "Ursache für diese unglückliche Entwicklung sind zwei Jugendliche mit rechtsradikalem Hintergrund, die auch bei der Polizei aktenkundig wegen Körperverletzungsdelikte sind. Sie haben mehrfach Prügeleien in dem Jugendkeller angezettelt. Sie tauchen dort immer wieder auf und sorgen für Streit."

Bis zu 25 Heidenauer Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren besuchen den Jugendkeller, den sie sich mit Mitteln aus der Samtgemeindekasse überwiegend selbst ausgebaut und eingerichtet haben. Die Heidenauer Jugendlichen haben eigene Schlüssel und verbringen dort gemeinsam ihre Freizeit. Bostelmann: "Bis die beiden Jungs aufgetaucht sind, hat dieses Konzept bestens funktioniert.

Die Heidenauer Dorfjugend hat sich hier in Eigenverantwortung etwas aufgebaut. Es ist sehr schade, dass diese beiden Störenfriede das jetzt kaputt machen." Jugendarbeit ist Angelegenheit der Samtgemeinde. Tostedt hat Jugendpfleger, die haben sich bislang aber um das Tostedter Jugendzentrum gekümmert. Die Mittel für einen Jugendpfleger, der sich nur um die Heidenauer Jugendlichen kümmern kann, sind in der Samtgemeindekasse nicht übrig.

Der Heidenauer Jugendkeller soll nicht endgültig geschlossen werden. Gemeinsam mit den Heidenauer Jugendlichen, der für die Jugendarbeit zuständigen Abteilung im Tostedter Rathaus und der Polizei soll ein neues Konzept der Jugendarbeit in Heidenau erarbeitet werden. Wann dieses Konzept fertiggestellt und der Keller wieder geöffnet sein wird, ist noch nicht ganz klar.