Der Trend ist eindeutig. Die Verbannung der großen Verbrauchermärkte auf die grüne Wiese ist aufgehoben.

Stadtplaner haben längst erkannt, dass das eine Verödung der Ortskerne zur Folge hat. Das Ergebnis: leer stehende Geschäfte, und die großen Einkäufe werden mit dem Auto entweder in Buchholz oder gar in Hamburg nach der Arbeit erledigt - Harburg ist ein Pendler-Kreis. Die GfK Prisma Studie aus dem Jahr 2008 belegte, dass jährlich rund 450 Millionen Euro an Kaufkraft aus dem Landkreis Harburg abfließen. Da erscheint es nur logisch und klug, den Jesteburger Rewe-Markt aus dem Gewerbegebiet in den Ortskern zu holen.

Fraglich bleibt, ob der Markt ausgerechnet an diesem Platz gut aufgehoben ist. Kritiker sehen große verkehrliche Probleme auf den Ortskern zukommen, zum einen durch den Kundenverkehr, zum anderen durch den Lieferverkehr. Das wird besonders für die Lkw eng, da nützt auch eine Linksabbieger-Spur wenig. Für die Anwohner dürfte die Freude über die nahe Einkaufsmöglichkeit nach dem ersten Verkehrschaos vergehen.

Vielleicht schafft es die Gemeinde aber mit dieser Lösung, vorübergehend Luft aus dem Festhallen-Dilemma herauszunehmen. Aber das eigentliche Problem im Ort bleibt: Der Jesteburger Schützenverein blockiert die Gemeinde bei ihrem erklärten Ziel, auf dem Festhallengelände die für den Ort so wichtigen Einkaufsmöglichkeiten mit Läden und Verbrauchermarkt zu schaffen.