Ein HVV-Gutachten zeigt Engpässe an vielen Bahnhöfen in Harburg und dem Landkreis - teilweise mehr als 90 Prozent ausgelastet

Harburg. An vielen Bahnhöfen im Hamburger Süden und im Landkreis Harburg ist der Parkraum knapp. Pendler brauchen mehr Stellplätze für ihre Autos. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das der HVV im Auftrag der Facharbeitsgruppe Verkehr der Metropolregion Hamburg erstellt hat.

Im Sommer ließ der HVV die Auslastung aller 187 Park-and-ride-Anlagen in der Metropolregion beobachten. Im Hamburger Süden wurden fünf, im Landkreis Harburg elf Standorte untersucht. An sechs Standorten waren die Parkplätze mindestens zu mehr als 90 Prozent ausgelastet. Die Autorin der Studie, Christiane Jochims vom HVV, geht davon aus, dass der Parkraum im Winter noch knapper wird. Der HVV ließ im Sommer zählen, da seien erfahrungsgemäß etwas weniger Menschen mit dem Auto unterwegs.

Besonders gefragt im Hamburger Süden sind Park-and-ride-Plätze in Harburg und Wilhelmsburg. Das Angebot in Wilhelmsburg von insgesamt 185 Parkplätzen war zu 94 Prozent ausgelastet, die 903 Stellplätze am Bahnhof Harburg zu 93 Prozent. Als kritisch sieht die Gutachterin eine Auslastung ab 90 Prozent an. Ab dann nämlich könne von Kapazitätsreserven keine Rede mehr sein. Entspanntes Parken erwartet die Pendler dagegen in Neugraben. Die 863 Autostellflächen in dem dortigen Parkhaus sind nur zu 68 Prozent ausgelastet. Der Grund dafür dürfte in dem erweiterten Parkplatzausbau am S-Bahnhof im benachbarten Neu Wulmstorf liegen.

Im Landkreis Harburg ist die Parkplatznot in Ashausen am größten: Die 45 Parkplätze sind stets zu 100 Prozent ausgelastet. Für Entlastung sorgt, dass die ehemalige Ladestraße als inoffizielle Erweiterung geduldet wird. Ashausen gehört dem HVV-Tarif "Großbereich Hamburg" an, deshalb sind von dort aus Fahrten in die Hamburger Innenstadt preislich attraktiv.

Die Auslastung vieler Park-and-ride-Anlagen im Landkreis Harburg hat in den vergangenen zwei Jahren stark zugenommen - bis in den kritischen Bereich hinein: In Hittfeld nahm die Auslastung um 40 Prozent zu, in Tostedt (612 Plätze) um 36 Prozent und in Buchholz um elf Prozent. Die Stadt Buchholz hat auf den Parkdruck reagiert. Das neu gebaute Parkhaus Kabenhof ist aber kostenpflichtig und wird daher von den Pendlern nur wenig genutzt.

In Klecken ist die Auslastung auf 88 Prozent gestiegen. Die Gemeinde Rosengarten untersucht zurzeit, woher die neuen Nutzer kommen. Offenbar weichen viele Pendler aus Buchholz in die Nachbarortschaft aus. Die SPD im Gemeinderat will den Ausbau des Parkplatzes am Bahnhof Klecken.

Ausreichend Parkplätze sind an den Bahnhöfen in Neu Wulmstorf und Meckelfeld vorhanden: Die 326 Parkplätze am Neu Wulmstorfer S-Bahnhof sind laut Studie zu 68 Prozent ausgelastet, die 95 Parkplätze in Meckelfeld zu 54 Prozent. In der Kreisstadt Winsen gilt das Parkplatzangebot nach dem Ausbau auf jetzt insgesamt 477 Stellplätze als ausreichend.