Die meisten von euch haben den Wunschzettel wahrscheinlich längst auf den Weg gebracht, schließlich sind es nur noch zwei Wochen bis Weihnachten.

Vor 300 Jahren waren es noch Schmuckbogen mit religiösen Glückwünschen, die Kinder für ihre Eltern, Großeltern oder Paten verfassten. Die aufwendig gestalteten Vorlagen gab es als Holzschnitte, Kupferstiche oder Radierungen in Buchhandlungen und Schreibwarengeschäften zu kaufen.

Häufig besorgten Lehrer solche Schmuckblätter für ihre Klassen. Die Schüler übertrugen dann darauf einen vorformulierten Text in Schönschrift. Die Eltern sammelten die kunstvollen Papiere, hängten sie sogar gerahmt an die Wand. Wegen der vielen Schreibfehler und Tintenkleckse der Kinder ließen die Künstler, Grafiker und Drucker schließlich nur noch Platz für Datum und handschriftlichen Namen.

Im 19. Jahrhundert war erstmals ein mit Paketen voll gepackter Weihnachtsmann auf den Vorlagen zu sehen. Damit wandelte sich das Papier vom Überbringer reiner Segenswünsche zur Liste persönlicher Spielzeugwünsche. Vor 1900 gab es erste Wunschlisten auf Papier, die zur Weiterbeförderung an den Weihnachtsmann oder das Christkind auf die Fensterbank gelegt wurden. Spielwarenläden und Kaufhäuser boten vorgefertigte Wunschzettel an. Häufig verbunden mit katalogähnlichen Spielzeuglisten, waren sie teils von den Firmen sogar schon ausgefüllt. Die Kinder mussten nur ihren Namen darunter setzen. Heute gibt Wunschzettel auch zum Herunterladen im Internet.