Trotz Protestes der Freien Wähler stimmt der Planungsausschuss zu

Fleestedt. Das geplante neue Sportzentrum in Fleestedt soll am Mühlenweg an der Autobahn entstehen - darauf hat sich der Planungsausschuss der Gemeinde Seevetal mit großer Mehrheit jetzt endgültig festgelegt. Das letzte Wort hat der Gemeinderat am 14. Dezember. Die Zustimmung gilt als Formsache. Nur die Freien Wähler lehnen den Standort ab.

Ob das Sportzentrum in Fleestedt dann tatsächlich gebaut wird, bleibt weiter offen. Die Gemeinde entscheidet erst im nächsten Jahr, ob sie sich das Vorhaben überhaupt leisten kann. Seevetal hofft, dass sich Sponsoren beteiligen werden. Nach ersten Schätzungen dürfte das geplante Sportzentrum etwa sieben Millionen Euro kosten.

Der Planungsausschuss gab am Dienstagabend im Rathaus in Hittfeld grünes Licht, den Bebauungsplan zu beschließen und den Flächennutzungsplan für ein Sportzentrum am Mühlenweg zu ändern. An dem Standort sollen eine Zweifeldhalle, zwei Fußballplätze und vier Tennisplätze geschaffen werden. Zufahrten sind von Norden und Süden geplant.

Die Freien Wähler befürworten zusätzliche Sportstätten für den TuS Fleestedt, lehnen ab den geplanten Standort in teilweise 40 Meter Entfernung von der Autobahn vehement ab. Thomas Wick (Freie Wähler) spricht von dem seiner Meinung nach "größten Planungsfehler der Gemeinde Seevetal". Schadstoffe von der A 7 würden die Atemwege insbesondere der Sport treibenden Kinder und Jugendlichen schädigen, behauptet er.

Wick wirft zudem dem Planungsamtsleiter Fred Patzwaldt vor, die Politiker falsch informiert zu haben. Die meisten Mitglieder des Tennis-Clubs würden nicht wie behauptet an den neuen Standort umziehen wollen, sagte er. Das hätte eine Umfrage der Freien Wähler ergeben.

Sprecher von CDU und SPD weisen die Vorwürfe zurück. Bei der Bürgerbeteiligung im Bebauungsplanverfahren hätten die Mitglieder des Tennis-Clubs keine Bedenken geäußert, sagt Günter Thonfeld (CDU). Tatsächlich äußert nur ein Anlieger Bedenken wegen der Verkehrsanbindung. Die Landwirtschaftskammer lehnt das Sportzentrum an dem Standort ab, weil knapp acht Hektar Ackerland verloren gingen.

Der Pressewart des TuS Fleestedt, Rüdiger Otto, appelliert dagegen an die Seevetaler Politiker, den Bau des Sportzentrums zu forcieren. Nach starkem Regen seien die jetzigen Sportplätze nicht bespielbar. Die Fußballer würden Nachholspiele vor sich hinschieben, der Trainingsbetrieb nicht möglich sein.

Seit 2007 gibt es die Diskussion um ein neues Sportzentrum in Fleestedt. Zwölf Standorte wurden seitdem geprüft und elf davon verworfen - nur der Mühlenweg blieb übrig.