Das komplett möblierte Kinderzimmer zum Preis von 130 Euro, die warme Daunenjacke mit dem Zehn-Euro-Preisschild und die Tannenbaumkugeln zu fünf Cent das Stück:

Ohne Sozialkaufhäuser wäre es für die Bezieher von Arbeitslosengeld und Geringverdiener schwieriger, sich ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten. Allerdings ist es ein Shopping-Vergnügen auf Bezugsschein, denn nur mit entsprechendem Nachweis dürfen Bedürftige sich in den Läden eindecken. Groß ist der Graben zu jenen City-Geschäften, in denen man sich in Harburg zahlungskräftige Kundschaft wünscht. Denn nur wenige Meter weiter gehören der Flachbild-Fernseher für 400 Euro und das Marken-Körperpflegeset in der 80-Euro-Weihnachtspackung zu den Top-Sellern. Allerdings hat der Küchgarten eine ebenso hohe Passantenfrequenz wie andere Straßenzüge in der Innenstadt, gehört in diesem Sinne mit Sicherheit zu den Haupteinkaufsstraßen des Stadtteils. Und muss ohne Weihnachtsbeleuchtung auskommen. Harburg im Lichterglanz, das gilt nicht für jene, die auf der Schattenseite der Konsumwelt leben. Schade, denn wie Fairkauf und SpendaBel vermelden, sind es eher die kleinen Dinge, an denen sich Bedürftige in der Adventszeit erfreuen. Da könnten vielleicht zwei bescheidene Lichterketten schon ausreichen, um auch diese Shoppingmeile für einige Tage aus dem Schatten treten zu lassen und die Menschen auf diese Weise daran erinnern, dass nicht alle Harburger prall gefüllte Gabentische haben werden.