“Stuttgart 21“ bewegt die Republik. Die Meinungen gehen auseinander.

Macht es Sinn, einen Kopfbahnhof in einen Durchgangsbahnhof umzuwandeln. Wem kommt das zugute und wer kommt für die hohen Kosten auf. Gegner und Befürworter stehen sich feindselig gegenüber, sprechen sich gegenseitig die Kompetenz ab. Werden gar handgreiflich.

"Deutschland 21 - Land der Schlichter und Stänkerer?" lautete denn auch der Titel einer TV-Sendung.

Nun kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, je weiter die Bürger vom Ort des Geschehens entfernt leben, desto weniger Protest regt sich bei ihnen.

Beim Stuttgarter Bahnhofsbau gehen die Meinungsverschiedenheiten sogar quer durch die Familien - das kann mitunter zu Darstellungsproblemen führen. Wie ich jetzt von einem mir bekannten Ingenieur aus Stuttgart erfuhr. Er selbst ist dafür, seine amerikanische Frau eher dagegen. Da musste gehandelt werden: Kurzerhand hat er zwei Aufkleber auf den Kinderwagen des Sohnes geklebt. Einen pro, den anderen kontra. Auf Nachfragen behauptet er, in seiner Familie seien zwei dafür und eine dagegen.