“Der Winter kam zu früh, zu hart und dauert schon zu lange“, so Jürgen Steinhage, Leiter des Fachbereiches Betriebe der Stadt Buchholz.

Buchholz/ Winsen. Am 17. Dezember sollte das P&R Parkhaus Süd am Bahnhof eingeweiht werden.

Dieser Termin wurde jetzt abgesagt. Der Grund: Seit fast drei Wochen hält der Winter den Norden jetzt schon in seinem eisigen Griff: Eis, Schnee, Dauerfrost - eher ungewöhnliches Wetter für November. Die Folge: Die Baufirmen haben ihre Arbeit am Parkhaus eingestellt. "Der Boden ist bis zu einem halben Meter tief gefroren, das Pflastern der Zu- und Abfahrten ist nicht möglich", so Jürgen Steinhagen. Außerdem können die Lampen auf dem obersten Parkdeck nicht angebracht, Kabel nicht verlegt werden, sie würden bei der Kälte brüchig. Auch die Farbe der Maler friert ein. "Wir müssen eine Phase abwarten, bei der über mehrere Tage hinweg die Temperaturen im Plusbereich liegen", so der Verwaltungsmann. "Wir hoffen, dass es kommende Woche soweit ist." Zwei Tage Anlaufzeit brauche der Hauptunternehmer Pleus GmbH aus Lingen an der Ems, um seine Mitarbeiter wieder auf der Buchholzer Baustelle einsetzen zu können.

Aber auch andere Baustellen in der Nordheide sind in diesen Tagen wetterbedingt verwaist. Die Kanalbauarbeiten und damit einhergehend die Straßensanierung in Dibbersen musste ausgesetzt werden. "Wenn der Winter so hart weiter geht, wie er angefangen hat, könnten sich die Bauarbeiten bis ins kommende Frühjahr verzögern", so Lothar Meyer, Buchholzer Fachdienstleiter Stadtentwässerung. Finanzielle Nachteile ergeben sich für die Stadt nicht. Lothar Meyer: "Die müssen wohl eher Baufirmen befürchten, die jetzt keine Rechnungen schreiben können."

Auch auf einigen Winsener Baustellen ruhen die Arbeiten: An der Hanseschule kann die Isolierung der Außenwände nicht fortgeführt werden - der Kleber würde einfrieren. Auch die Stellplätze an der DRK-Kita Winsen am Krankenhaus werden nicht angelegt, ebenso wenig die Fahrradüberdachung an der Schule Am Ilmer Barg, da die Fundamente nicht gegossen werden können.

Auch im Schulbau bereitet der Dauerfrost Probleme. Seit dem 26. November ruhen die Bauarbeiten des Neubaus des Gymnasiums und des Anbaus der Realschule Am Kattenberge, Schulzentrum II, in Buchholz. Im Dezember 2011 sollen die Schüler eigentlich in die neuen Klassenräume umziehen können. "Natürlich wollen wir diesen Termin gerne halten, aber wir wollen die Baufirma nicht unter Druck setzten", so Uwe Sievers, Leiter des Betriebs Gebäudewirtschaft im Landkreis Harburg. "Zur Gewährleistung der Qualität würden wir einen späteren Termin in Kauf nehmen." Bis es soweit kommt, müsste es aber noch wochenlang weiter frieren. "Im Grunde ist ein kurzer Baustopp im Winter nichts Ungewöhnliches", so Sievers.