Hamburg Port Authority will das Schrottschiff mit Wechsel der Zuständigkeit loswerden

Harburg. Das seit 2004 im Binnenhafen liegende Schrottschiff "Gloria D." wird für Harburg vermutlich schon bald zu einem teuren Kuckucksei, das die in Mallentin ansässige "III. Gloria Reederei GmbH & Co. KG" dem Bezirk ins Nest gelegt hat. Bereits im September dieses Jahres übernahm der Bezirk Harburg wegen geplanter Umwandlung zu Wohnnutzung die Zuständigkeit für das Binnenhafengebiet von der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA). Und zum Jahreswechsel soll nun auch die wasserrechtliche Zuständigkeit von HPA an den Bezirk übertragen werden. Weil der Bezirk mit der wasserrechtlichen Zuständigkeit ab 1. Januar 2011 aber nicht die Verpflichtung übernehmen will, die "Gloria D." auf einer Abwrackwerft kostspielig entsorgen lassen zu müssen, hat Harburgs zuständiger Dezernent Jörg Heinrich Penner jetzt HPA in einem Schreiben aufgefordert, das Schiff umgehend aus dem Binnenhafen zu entfernen. Penner: "Der Bezirk übernimmt nicht den Müll des Vorgängers."

Aber der Vorgänger hat in einer Senatsantwort auf zwei schriftliche Anfragen des Harburger SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher unmissverständlich klar gemacht, dass die "Gloria D." ein Fall für den Bezirk Harburg werden wird. HPA-Sprecher Alexander Schwertner: "HPA ist nicht Eigentümer des Schiffs. Wir können es nicht einfach auf den Haken nehmen. Der Bezirk Harburg hat die Möglichkeit, sich auf dem Klageweg mit dem Eigentümer vor Gericht zu einigen." HPA teilt in der Senatsantwort mit, in den Jahren 2005 und 2006 gegen den Eigner Ordnungsverfügungen und Ordnungswidrigkeitsanzeigen veranlasst zu haben. Weitere Schritte wie Erzwingungshaft oder Ersatzmaßnahmen (Schiffsverschrottung) seien noch nicht abgeschlossen.