Zum Jahresende will Jörg Krahner den Moorburger Schützenhof geräumt an den Vermieter zurückgeben

Moorburg. Das Ende ist nahe. Auktionator Wolfgang Mutz aus Ratekau versteigerte gestern im Auftrag von Gastwirt Jörg Krahner, 47, am Moorburger Kirchdeich 63 Inventar des Gasthauses "Schützenhof - Im alten Moorkathen". Von 1642 bis 2006 war der Gasthof in Besitz der Familie Ritscher, wurde vor 20 Jahren von Johann Ritscher wegen der Hafenerweiterungspläne an die Stadt verkauft und wird seitdem von der Saga verwaltet. 2008 erweckte Jörg Krahner das zuvor zwei Jahre leer stehende Traditionsgasthaus aus dem Dornröschenschlaf und übernahm die Einrichtung vom Vorbesitzer. Er sagt: "Meine Eltern waren Wirtsleute. Ich bin von Klein auf mit dem Geschehen groß geworden und war lange Wirt im Hamburger Poloclub." Den Schützenhof wollte er im Landhausstil führen, doch Gäste blieben aus. Seine daraufhin regelmäßig veranstalteten Rockkonzerte, darunter auch mit einer politisch umstrittenen Band, brachten die Bewohner Moorburgs gegen ihn auf und im gegenseitigen Einvernehmen wurde nun der Pachtvertrag mit der Saga zum Jahresende gelöst. "Ich werde erst einmal Urlaub machen", sagt Krahner, "was danach kommt, weiß ich noch nicht."

Gut 20 potenzielle Bieter aus der norddeutschen Gastroszene waren auf Einladung des Auktionators gekommen, um sich nach Brauchbarem umzusehen. 94 Positionen hatte Auktionator Mutz in der Inventar-Broschüre aufgelistet, von der Profi-Mikrowelle bis zur kompletten Disco-Anlage aus dem Festsaal, daneben auch Imbisswagen, Container und Sattelauflieger. Große Mengen Gläser, Kaffee- und Essgeschirr gingen außerhalb der Versteigerung über den Tresen.

Andreas Löding und Aurelia Klaar betreiben Saisongastronomie auf einem Bauernhof in Buchholz am Ratzeburger See. "Ich interessiere mich für Kücheninventar wie Edelstahlschränke, Regale oder Gastro-Normbehälter. Es sollen Dinge sein, die auch im gebrauchten Zustand nichts von ihrem Nutzwert verloren haben", sagt Andreas Löding. Und er hatte Glück. Der Küchenunterschrank aus Edelstahl, der mit 180 Euro zum Aufruf kam, ging für 200 Euro an Löding. Auf den Preis kommen noch 15 Prozent für den Auktionator sowie 19 Prozent Mehrwertsteuer. Aber auch andere Bieter zeigten sich wählerisch, obwohl die meisten Preise mit 20 Prozent vom Neupreis auf niedrigem Niveau angesetzt waren. Heute, 11 bis 18 Uhr, ist Resteverkauf.