Niedrigster Novemberstand in Harburg seit 17 Jahren

Harburg/Buchholz. Aufwärtstrend am Hamburger Arbeitsmarkt: Der derzeitige Monatsbestand mit 69 190 arbeitslosen Menschen ist der niedrigste seit September 2001 mit 69 013 Männer und Frauen. Bezogen auf einen Novemberwert ist es der geringste Bestand seit 1993, als 65 532 Hamburger arbeitslos gemeldet waren, vermeldet die Hamburger Agentur für Arbeit.

Vom Stellenangebot hätten auch in der Hansestadt vor allem jüngere Arbeitslose unter 25 Jahren profitiert. Diese Entwicklung ist auch in Harburg zu beobachten. Besonders Männer und Frauen im Alter von 15 bis 25 Jahren sowie Langzeitarbeitslose finden schnell eine Beschäftigung. Die Arbeitslosenzahl sank gegenüber Oktober um 39 auf 9666 Personen. Das entspricht einer Quote von 9,5 Prozent. Gesucht werden im Vorweihnachtsgeschäft vorwiegend Verkaufshilfen. Auch Kaufleute, Pflegekräfte, Handwerker - Maurer, Klempner sowie Gas- und Wasserinstallateure - und Logistik-Fachleute haben gute Chancen, in Lohn und Brot zu kommen. "Die wirtschaftliche Belebung sorgt für Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt", sagt die Harburger Arbeitsagenturchefin Ines Rosowski. - Und sorgt für viel Bewegung. Denn: "Unabhängig von diesen Entwicklungen meldeten sich 2715 Personen erneut arbeitslos.

Dies sind 470 mehr als vor einem Jahr, und gleichzeitig beendeten 2836 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Dies sind 620 mehr als vor einem Jahr", so Rosowski.

Diesen Trend bestätigt ihr Lüneburger Kollege Bernd Passier: "Der Lüneburger Arbeitsmarkt hat die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise weitgehend überstanden", sagt er. Verantwortlich dafür sei der "gesunde Branchenmix" in den Regionen. So wurden im November 11 957 Arbeitslose bei der Lüneburger Arbeitsagentur für die Landkreise Lüneburg und Harburg registriert. In der Buchholzer Geschäftsstelle haben sich 3933 Männer und Frauen beschäftigungslos gemeldet, in Winsen waren es 2259 Arbeitssuchende. 862 Personen absolvieren eine Aus- oder Fortbildung. Die Agentur weist für den Landkreis Harburg eine Arbeitslosenquote in Höhe von fünf Prozent aus. "Die hohe Anzahl der offenen Stellen zeigt, dass weiteres Beschäftigungspotenzial vorhanden ist. Dabei wird es darauf ankommen, dass die Betriebe auch stärker wieder Ältere und Langzeitarbeitslose in die Stellenbesetzungen einbeziehen", so Passier.

Von den Arbeitslosenstatistiken erfasst sind Erwachsene, die keinen Job haben oder weniger als 15 Stunden pro Woche arbeiten, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung suchen und für eine Beschäftigung sofort verfügbar sind. Eine weitere Voraussetzung ist die Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder einem Träger der Grundsicherung. Vom Zahlenwerk nicht erfasst sind Personen, die an Maßnahmen der Arbeitsförderung teilnehmen. Das betrifft die Fort- und Weiterbildung genauso, wie Trainings- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Und: Wer einen Ein-Euro-Job hat, gilt als nicht arbeitslos. Seit 2009 erfasst die Arbeitslosenzahl auch all jene nicht mehr, mit deren Vermittlung private Agenturen beauftragt sind.