Der Mann hatte sich über den Automotor unter der geöffneten Motorhaube gebeugt. Er richtete sich langsam auf und schüttelte den Kopf.

Im Vorbeigehen hörte ich, wie er zu einem anderen Mann sagte: "Tut mir leid, Karl. Ich weiß auch nicht, warum das nicht funktioniert. In der Elektronik steckt man nicht drin, ist ne Wissenschaft für sich."

Meine Gedanken kreisen jetzt einen Augenblick um den Ausspruch "Man steckt nicht drin". Dies ist sozusagen das Schlusswort, wenn wir an die Grenze unseres Begreifens gekommen sind. Ob es sich um menschliches Verhalten oder um technisches Versagen handelt. Mit diesem fast resignierenden Ausspruch gestehen wir, dass wir nichts verstehen und damit auch nichts ordnen, kontrollieren oder beeinflussen können. Im Fall von Karls Auto kann ein Spezialist durchaus in der Elektronik stecken. Mit Fachwissen und Prüfgeräten steckt er mittendrin im dichten Wirrwarr von Kabeln, Widerständen, Spannungsfeldern, Unterbrechungen, Plus- und Minus-Polen und so weiter. Er kann in diesem Bereich alles verstehen, analysieren und reparieren. Aber dieser Spezialist wird bei der Lösung eines anderen Problems womöglich auch die Achseln zucken und sagen: "Man steckt nicht drin". Hören wir diesen Satz in den letzten Jahren nicht häufiger? Wir stecken wohl alle irgendwo nicht drin. Selbst wenn wir auf irgendeinem Gebiet Spezialisten sind.

Ich stecke weder in der Auto-, Computer- oder sonst einer Elektronik. Manchmal habe ich den Eindruck, ich stecke nicht mal in mir selbst, im Wirrwarr von Widerständen, Spannungsfeldern, Unterbrechungen, Plus- und Minus-Polen und so weiter. Brauche ich einen Spezialisten?