Schülerinnen und Schüler aus vier Ländern tauschen sich im Comenius-Projekt mit Gleichaltrigen von der Realschule Meckelfeld aus

Meckelfeld. "Meet people and learn from each other": Für Johanna aus Schweden, Nick aus Belgien, Pablo aus Spanien und Gloria aus Italien ist dies das Wichtigste am Comenius-Projekt: "Andere Menschen treffen und voneinander lernen". Zehn Schüler aus Schweden, fünf aus Spanien, sechs aus Italien und zwölf aus Belgien sind in dieser Woche mit ihren Lehrern zu Gast bei ihren Partnerschülern der Realschule Meckelfeld. Seit vergangenem Jahr nehmen sie alle am Comenius-Projekt teil, das von der Europäischen Union finanziert wird: "Ein wunderbares und arbeitsintensives Projekt, das den europäischen Gedanken umsetzt, zur Verständigung beiträgt und Schüler wie Lehrer gleichermaßen begeistert. Das ist auch Friedenspolitik 'pur'", sagt Cornelia Malchow, Leiterin der Comenius-Gruppe an der Realschule Meckelfeld. Das Programm ist kostenlos für alle Schüler, etwa 15 bis 20 Meckelfelder Jungen und Mädchen arbeiten in der Comenius-AG der Realschule mit.

"Living Europe at school today and at work tomorrow", heißt das Programm, an dem die Schüler arbeiten: "Europa erleben, heute in der Schule und morgen im Beruf" bedeutet dies. Über das Jahr beschäftigen sich die Schüler in ihren Ländern zeitgleich mit Themen, die ihre Lehrer ausgesucht haben. Ihre Ergebnisse stellen sie dann ihren Partnerschülern während der Auslandsaufenthalte vor: "Im Oktober 2009 haben die Schüler ihr Land, ihre Region und ihre Schule mit Hilfe von Power-Point-Präsentationen in Belgien vorgestellt", sagt Lehrerin Kristien Depauw von der belgischen Schule aus Boom nahe Antwerpen.

Im April 2010 trafen sich die Comenius-Schüler in Munkfors (Schweden) und tauschten sich über die Ernährungs-Gewohnheiten ihrer Länder aus. Im Oktober drehte sich in Valdemoro (Spanien) alles um Traditionen, Nationalfeiertage und Feste. In Meckelfeld geht es um die Vorbereitung auf die Berufswelt: "Die Schüler analysieren und vergleichen etwa die Berufsvorbereitung an allen Partnerschulen", sagt Cornelia Malchow. Im Mai fahren die Schüler nach Cittadella (Italien).

Untereinander wird Englisch gesprochen - und dies erstaunlich fließend: "Ich war am Anfang schon nervös und schüchtern, aber meine Gastfamilie hilft mir, und so fällt es mir leicht, Englisch mit ihnen zu sprechen", sagt Johanna (15) aus Schweden. "Durch das Comenius-Projekt lernen wir viel über andere Schulsysteme, die Kultur und Lebensgewohnheiten und können voneinander lernen. Was in Schweden oder Deutschland gut funktioniert, können wir doch auch bei uns in Belgien einführen", sagt Nick (16), ein belgischer Schüler und denkt dabei an das tägliche warme Mittagessen in Schweden. Eingeführt haben die belgischen Schüler an ihrer Schule schon ein schwedisches Indoor-Hockey-Spiel, den "Floorball".

Die Schulen sind unterschiedlich, die Lebensgewohnheiten auch: "In Spanien wird spät gegessen und morgens gibt es nur ein kleines Frühstück. Auch sprechen die Spanier viel emotionaler miteinander", sagt Roben aus Schweden. In manchen spanischen Familien war die Verständigung schwierig, da die Gasteltern nur wenig Englisch sprachen: "Dann kommt dem spanischen Schüler die Rolle eines Mediators zu, er muss dafür sorgen, dass der Gastschüler sich wohlfühlt", erklärt Jesus Marcos, Lehrer aus Valdemoro. "Und wenn sie einmal nicht weiter wissen, nutzen sie die Übersetzungsprogramme ihrer Computer oder Handys", sagt Stan Deleersnijder, Lehrer aus Belgien.

Sie "leben" die europäische Idee und neben vielen Unterschieden erkennen sie Gemeinsamkeiten, .Diese Aufenthalte sind ein großer Gewinn für die Schüler, und sie begreifen, warum es so wichtig ist, Fremdsprachen zu lernen und einander zu kennen", sagt Maria Olsson, Lehrerin aus Munkfors, Schweden.