Eigentum verpflichtet, heißt es so schön. Aber zu was eigentlich?

Hegen und pflegen, vermehren oder vermindern ließe sich das Eigentum. Ein Beispiel für Letzteres - Wertminderung - lässt sich seit langer Zeit an der Immobilie Harburg Center verfolgen. Mit dem Gebäude geht es den Bach runter. Das ist bedauerlich, einerseits für die Menschen, die bisher ihr Geld in Anschaffung und Unterhalt des Hauses gesteckt haben, und andererseits für den Bezirk Harburg, der da eine Immobilie wie eine faulende Nuss in seinem Stadtkern stecken hat. Mietertrag dürfte bei dem hohen Leerstand kaum noch ausreichen, laufende Kosten zu decken, geschweige denn dem Eigentümer einen kleinen Ertrag zu bescheren.

Und wo sind die Interessenten, die ernsthaft bereit sind im Harburg Center ihren Laden einzurichten und Miete zu bezahlen? Auch Banker, die für Umbauten Geld bereitstellen müssten, sieht man nicht mit den Scheinen winken, wenn der Eigentümer anklopft. Mit etwas mehr Gespür für Handel und Wandel hätte das Geschäftshaus noch zu Zeiten, als es besser vermietet war und vermutlich auch Ertrag brachte, in seiner Mieterbelegung Stück für Stück aufgewertet werden können. Nun steht ein fast hundertprozentiger Leerstand in Aussicht. Und an Versprechungen, dass jetzt eine von Grund auf neu durchdachte Mieterbelegung möglich wird und 2011 das Jahr der Veränderung sei, mag man kaum glauben. Worte gab es genug. Allein Taten lassen auf sich warten.