Auch nach der Arrivo-Insolvenz gibt es Interessenten für Grundstücke am Trelder Berg

Buchholz. "Die Kunden halten uns die Treue. Wir können bis weit nach Ostern die Produktion sichern", sagt Gideon Böhm. Der Hamburger Rechtsanwalt ist als Insolvenz-Verwalter für die Firma Arrivo Marketing tätig. Vor einigen Wochen hatte der Marketing-Experte im Buchholzer Gewerbegebiet III am Trelder Berg Insolvenz angemeldet.

Doch bisher geht es in der Lanzstraße 1 weiter wie gehabt, Lastwagen rollen vom Hof und die 73 Mitarbeiter haben nach wie vor gut zu tun, der Geschäftsbetrieb läuft. "Ich und mein Team tun alles dafür, dass der Betrieb reibungslos weiter läuft, kein Kunde muss um seine Ware fürchten", so Geschäftsführer Jörg Trützschler.

Doch warum musste die Firma überhaupt Insolvenz anmelden? "Die Wirtschaftskrise hat auch Arrivo ein bisschen getroffen", so Gideon Böhm. Außerdem sei das Gelände bestehend aus zwei je 20 000 Quadratmeter großen Hallen zu groß für das Unternehmen geworden. Doch auf die Kündigung des Mietvertrags für eine der beiden Hallen habe sich der Inhaber der Anlage nicht einlassen wollen, so der Insolvenz-Verwalter. Nun steht einer der Hallen leer und zur Vermietung bereit.

Doch er ist sich sicher: Einen kompletten Leerstand wird es in der Lanzstraße durch die Insolvenz nicht geben. "Ich bin schon mit mehreren Interessenten wegen einer Betriebsübernahme im Gespräch." Das seien branchennahe Firmen, die aber nur zum Teil aus der Region stammen.

Im Rathaus bedaure man die Situation Arrivos - so Bürgermeister Wilfried Geiger (parteilos). "Uns liegt natürlich vor allem der Erhalt der Arbeitsplätze am Herzen", sagt der Rathaus-Chef. Und auch ein Leerstand der Hallen dürfte dem Gewerbegebiet III nicht gut zu Gesicht stehen. Von dem etwa 60 Hektar großen Areal ist erst ein Drittel an Fläche verkauft. Als Grund hierfür führt Geiger die Wirtschaftskrise an. "Aber auch im Gewerbegebiet II hat es zehn Jahre gedauert, bis das ganze Areal verkauft war", so Geiger. Es brauche Zeit.

Aber der Bürgermeister blickt optimistisch in die Zukunft: So habe sich nicht nur 2010 das Autohaus Helm-Krais auf einer Fläche von 10 000 Quadratmetern am Trelder Berg angesiedelt, erst letzte Woche habe man mit einem Interessenten per Handschlag den Kauf eines 15 000 Quadratmeter großen Grundstücks besiegelt und über eine weitere 25 000 Quadratmeter große Fläche stehe man ebenfalls in Verhandlungen. "Der Standort ist hervorragend", so Geiger. Die Verkehrsanbindungen an die B 75 und die A 1 seien optimal. Auch die nahe Lage zur Buchholzer Innenstadt, sagt Wilfried Geiger. Er setze auf das Ende der Wirtschaftkrise.