Hummeln wählen zwischen mehreren Blüten selbst dann die kürzeste Flugroute, wenn sie die Pflanzen in unterschiedlicher Reihenfolge entdeckt haben. Damit lösen sie das sogenannte Handelsreisenden-Problem, das manchen Mathematikern Kopfzerbrechen macht. Das hat jetzt ein Forscherteam von der University of London herausgefunden.

Um Zeit und Geld zu sparen, muss der Handlungsreisende den kürzesten Weg zwischen seinen Kunden in den unterschiedlichsten Orten finden. Moderne Logistikunternehmen benötigen dazu einen Computer, um die Entfernungen aller möglichen Routen zu vergleichen. Hummeln schaffen das, obgleich ihnen nur ein Gehirn von der Größe eines Grassamens dabei hilft.

Ich vermute ja, sie haben ein Mini-GMS-System eingebaut, wie ich das aus meinem Navigationssystem im Auto kenne. Da gibt man zuvor ein, ob die freundliche Dame einem den schnellsten oder den kürzesten Weg weisen soll und ob dabei auch die Autobahn benutzt werden darf. Oft heißt es dann schon nach der Eingabe: Die Route wird neu berechnet. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass es unterwegs Staus gibt und das Navi eine Ausweichstrecke sucht. Bei den Hummeln gibt es sicher nur die Variante "kürzester Weg".

Die Wegweisung - bei diesen Tieren sicher die süße Stimme der Biene Maja - flüstert ihnen dann ins Ohr: "Nach der nächsten Blüte bitte rechts abbiegen" oder: "Nach zehn Zentimetern bitte links". Sollte eine Hummel versehentlich an der nächsten Blüte vorbeisteuern, wird die süße Biene bestimmt energisch darauf bestehen: "Wenn möglich, bitte wenden!"