Der Anleger am Bürgerhaus Wilhelmsburg hat schon eine Spundwand

Wilhelmsburg. Die Arbeiten für den Barkassenanleger am Bürgerhaus Wilhelmsburg nehmen Konturen an. Jetzt haben Arbeiter eine rund 35 Meter lange Spundwand im Boden versenkt - genau an dieser Wand werden die Barkassen anlegen.

Und reichlich Wasser hat der 60 mal 70 Meter große See am Bürgerhaus jetzt schon: Er ist 1,70 Meter tief ausgehoben worden. Damit können die Barkassen, die einen Wendekreis von 40 Metern haben, problemlos in der Wilhelmsburger Mitte manövrieren.

Projektleiterin Käthe Fromm, 56, vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) ist sehr zufrieden mit dem Stand der Bauarbeiten: "Im Frühjahr 2012 werden hier die ersten Barkassen anlegen können."

Um mit der Barkasse zum Bürgerhaus zu gelangen, werden die Rathauswettern - bis vor kurzem noch ein verkrauteter und zugewachsener Graben - derzeit auf 14 Meter verbreitert. Die Fahrt wird 2012 dann vom Alsterfleet, den Reiherstieg, den Ernst-August-Kanal und den Aßmannkanal über die verbreiterten Wettern zum neuen Teich am Bürgerhaus führen - also vom Hamburger Rathaus zum Wilhelmsburger Rathaus.

Dafür muss der ehemalige Wetterndurchlass unter der Rotenhäuser Straße zu einer Brücke umgebaut werden - deswegen ist die Rotenhäuser Straße jetzt gesperrt. Hier wird die Fahrwasserbreite wegen der Randbebauung aber nur zehn Meter betragen, die Durchfahrtshöhe 3,40 Meter.

Der Ausbau der Wilhelmsburger Gewässer für eine Barkassen-Anbindung ist Teil des Infrastrukturprojekts "Neue Mitte Wilhelmsburg". Rund 43 Millionen Euro stellt der Senat dafür zur Verfügung - weitere Projekte sind der Umbau der Neuenfelder Straße, der Lärmschutz für die neue Trasse der Wilhelmsburger Reichsstraße entlang der Bahngleise und eine Kanuanbindung. Die Projekte sollen spätestens bis zum Jahr 2013 - und damit rechtzeitig für die Internationale Gartenschau (igs) und die Internationale Bauausstellung (IBA) - fertig sein.

"Bis Ende 2011 wird noch eine schöne Treppenanlage am Barkassenanleger gebaut werden", sagt Käthe Fromm. Auf der Spundwand ist ein Betonholm installiert worden. "Damit er rutschfest ist, wurde der Beton noch mit einem feinen Besen abgefegt, bevor er hart wurde." Auch eine ertastbare Abgrenzung für Sehbehinderte wird noch aufgetragen werden.

Zweites zentrales Bauprojekt in Wilhelmsburg ist der Umbau der Neuenfelder Straße. Zurzeit wird der Verkehr in beide Richtungen einspurig geführt. Im Juli 2011 wird die Straße wegen der Asphaltierungsarbeiten an den vier Wochenenden jeweils von Freitag 18 Uhr bis Montag 4 Uhr voll gesperrt werden. Käthe Fromm: "Der Erstausbau der Neuenfelder Straße wird im Sommer 2011 fertig sein. Der Endausbau und der Bau der Gehwege folgt dann ein Jahr später."

Bis Ende 2012 soll dann auch die neue S-Bahnbrücke am Bahnhof Wilhelmsburg fertiggestellt sein. Und bis zur Eröffnung der Gartenschau bekommt die Mitte Wilhelmsburgs auch noch ein neues Blockheizkraftwerk zwischen der S-Bahnbrücke und dem geplanten BSU-Gebäude. "Das neue Kraftwerk wird die Mitte Wilhelmsburgs inklusive des BSU-Gebäudes und des neuen Schwimmbads mit Energie versorgen", sagt Käthe Fromm.