Früher waren alle Tuben so einfach zu bedienen wie heute noch die Tomatenmarktube.

Aber irgendwann wurden die Metalltuben für Zahncreme und ähnliches aussortiert. Wahrscheinlich von einem Erfinder, der ständig Streit mit seiner Frau hatte, weil sie die Tube schief aufrollte oder zerquetschte, statt aufzurollen. Jetzt sind es Plastiktuben, die im Badezimmer auf dem Kopf stehen und viel Platz verbrauchen. Wenn sie halb leer sind, kommt überhaupt nichts mehr raus, und Verbraucherschützer haben schon vor Jahren empfohlen, die Dinger einfach aufzuschneiden, um an den Rest zu kommen.

Im Urlaub habe ich ein Problem mit diesen Tuben. Shampoo, Hautcreme, Gesichtscreme, Zahncreme, alles muss auf dem Kopf stehen. Daheim ist das kein Problem. Aber auf dem Campingplatz gibt es weder Schrank noch Ablagefläche. Und auch im Hotel gibt es häufig nicht einmal Platz für den Zahnputzbecher. Also bleibt die ganze Kolonne an Tuben im Kulturbeutel.

In den ersten Tagen sind die Tuben noch voll und lassen sich gut ausdrücken, nach zwei Wochen geht nichts mehr. Jedes Mal, wenn ich Zähne putzen will, muss mein Mann die Zahnpasta ausdrücken, nach dem Duschen wende ich mich zum Eincremen sowieso vertrauensvoll an ihn. Aber zwei, drei Tage später reicht auch rohe Gewalt nicht mehr aus.

Dann freue ich mich, dass wenigstens das Deodorant und das Haarspray Treibgas enthält und freiwillig bis zum Schluss nutzbar ist. Daheim ist mein Problem allerdings nach einem Tag behoben, wenn die Tuben alle wieder fein säuberlich aufgereiht im Schrank stehen. Und noch tagelang ihren Inhalt freigeben.