Treffpunkte von Alkoholabhängigen bilden sich nicht von heute auf morgen. Schon lange zieht der Rathausplatz diese Klientel an.

Schon lange sorgt diese Szene dafür, dass viele Harburger einen Bogen um die manchmal lärmenden und pöbelnden Trinker machen. Als es noch die Polizeiwache an der Knoopstraße gab, hagelte es Platzverweise, und es war nicht so gemütlich, sich auf den Bänken vor dem Robben-Becken einen Rausch anzutrinken. Repression von Polizei und Bezirklichem Ordnungsdienst sind eine Möglichkeit, damit es in Harburgs Innenstadt genauso sicher zugeht, wie in anderen Stadtteilen auch.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist das "ZuArbeit"-Projekt. Abhängige dürfen nicht in Perspektivlosigkeit versinken. Es macht Sinn, sie anzusprechen und ihnen Hilfe anzubieten. Das ist ebenfalls keine Sache, die von heute auf morgen Erfolge zeigt. Politik muss aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und dieses Projekt langfristig finanziell auf der Rechnung haben. Denn es ist geradezu Ironie, dass ständig Arbeits- und Hilfsangebote im kleinen Kioskhäuschen an der Buxtehuder Straße installiert werden. Dann vergehen ein paar Jahre, Leuten wird geholfen - und Schluss mit den Vorhaben, weil Geld gestrichen wird. Mit der Bildung einer neuen Trinkerszene und den Versuchen des "ZuArbeit"-Teams, diesen Menschen zu helfen, schließt sich der Kreis wieder. Ob dann in zwei Jahren das Gebäude wieder verwaist ist, mag man für viele Harburger nicht hoffen.