Kennen Sie das auch? Sie sehen irgendein x-beliebiges Nahrungsmittel, etwas zu essen - und es gefällt Ihnen nicht.

Sie lehnen es alleine schon deshalb ab, weil Sie es nicht anschauen mögen. Sie haben noch nichts gerochen, nichts geschmeckt, nichts zwischen den Zähnen gefühlt, nur angeschaut. Ich erinnere mich noch genau an die Zeit, als meine Kinder noch klein waren und an die Mahlzeiten, an denen sie genau so argumentiert haben: Nase rümpfen, Mund verziehen, das ganze Gesicht in ablehnende "Schieflage" bringen und dann der Satz: "Das mag ich nicht!" Die ewige Wiederholung des Satzes: "Du kannst doch nicht sagen, ob du etwas nicht magst, wenn du es nicht probiert hast", half nie. Das Thema war durch und erledigt.

Nun werden Sie sich fragen, was diese Aussage mit der Überschrift dieses Textes zu tun hat. Die Geschichte ist schnell erzählt, denn es geht natürlich wieder um das Essen und diesmal um Käse, der dort - meiner Meinung nach - so appetitlich auf dem Teller vor uns allen liegt. Suchende Blicke, was wohl als nächstes auf der köstlichen Scheibe Dinkelbrot des Lieblingsbäckers landen könnte, und die Aussage ertönt: "Den Käse mag ich nicht! Danke." Die logische Antwort darauf, ganz wie in Kindertagen: "Du kannst doch nicht sagen, ob du etwas nicht magst, solange du es nicht probiert hast!"

Aus dem Kind ist nun allerdings ein erwachsener Mann geworden und der antwortet mit einem breiten Lächeln über dem Gesicht: "Meiner Frau habe ich doch auch gleich angesehen, ob ich sie mag oder nicht, bevor ich sie...probiert habe!" Gelächter und natürlich mein Satz als Frau, der nun kommen muss: "Das ist doch wohl unmöglich, Frauen mit Käse zu vergleichen!" Wir haben ein fröhlich machendes Gesprächsthema und am Ende ist klar: Schöne Frauen werden offensichtlich gemocht, noch ehe man sie kennt - negative Überraschungen einbezogen, und am Ende sind sich alle einig: Erst kommt das Schauen, dann das Probieren,