In der Kategorie Sauberkeit trägt die Elbinsel Wilhelmsburg leider immer noch die “Rote Laterne“ in der Hansestadt.

Wer durch die Haupt- und Nebenstraßen geht, der sieht, dass viele Wilhelmsburger unachtsam ihren Unrat entsorgen - von Zigarettenpackungen über Kaffeebecher bis zu vollen Müllsäcken. In wohl keinem anderen Hamburger Stadtteil liegt so viel Dreck auf den Straßen.

Das Schlimme ist: Die meisten Wilhelmsburger scheint der Müll nicht sonderlich zu stören. Bei der Hotline "Saubere Stadt" gehen nur ganz wenige Anrufe von der Elbinsel ein. Sollen die Wilhelmsburger also in ihrem Dreck versinken?

Natürlich nicht. Die Elbinsel ist so reich an schönen Bauten und Natur. Der Müll ist ein Schandfleck für die Anwohner. Er macht auch keinen guten Eindruck auf die jungen Familien, die die Internationale Bauausstellung in den Stadtteil locken will.

Es ist aller Ehren wert, wenn die Projektgruppe "Stadtteilpflege Wilhelmsburg" Postkarten mit Müllmotiven verteilt und für die Hotline "Saubere Stadt" wirbt. Leider wird sie die Bewohner, die den Stadtteil vermüllen, kaum erreichen.

Die Wilhelmsburger Schulen sollten das Thema Müll noch stärker auf die Agenda heben. Vielleicht bringt es viele Kinder und Jugendliche zur Einsicht und lässt sie zu Vorbildern in den Elternhäusern werden. Doch das reicht nicht: Wilhelmsburg braucht viele Wilhelmsburger, die den Vermüllern deutliche Worten zurufen, wenn sie die Straßen verdrecken: "So nicht!"