Autorin berichtet über ihre Flucht nach Schweden

Harburg. Im Rahmen der diesjährigen Harburger Gedenktage zum Thema "Jüdische Kinder im Exil" lädt die Initiative Gedenken in Harburg zu einem Zeitzeugengespräch mit Peggy Parnass am heutigen Montag, 8. November, um 19 Uhr, im Harburger Rathaus ein. Der Eintritt ist frei.

Unter dem Titel "Mit dem Kindertransport ins schwedische Exil" berichtet die Hamburger Schauspielerin und Publizistin Peggy Parnass über ihre Erfahrungen im nationalsozialistischen Hamburg und über ihre Rettung mit einem Kindertransport nach Schweden.

Nach der Deportation ihrer Eltern wurde Peggy Parnass 1939 zusammen mit ihrem vier Jahre alten Bruder mit einem Kindertransport nach Schweden gebracht. Hier fand sie bis zum Ende des Krieges bei wechselnden Pflegefamilien Zuflucht. Ihre Eltern sah Peggy Parnass nie wieder. Sie waren als "Ostjuden" in Polen ermordet worden. Nur ein Onkel überlebte den Holocaust. Er hatte sich nach London retten können, wo Peggy Parnass in den Nachkriegsjahren zunächst ein neues Zuhause fand, bevor sie über Schweden nach Hamburg zurückkehrte.

Ihr künstlerisches und publizistisches Lebenswerk ist geprägt von ihren Erfahrungen als Ausgegrenzte und Verfolgte. Sie hat in zahlreichen Filmen mitgewirkt (zuletzt 1994 in "Keiner liebt mich" von Doris Dörrie), als Übersetzerin gearbeitet und unzählige Bücher und Reportagen verfasst. Für ihr politisches und gesellschaftliches Engagement ist sie 2008 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden.