Öffentliche Diskussion um die Zukunft des Viertels in Heimfeld

Heimfeld. Die geplante Änderung für das "Villengebiet" rund um den Eißendorfer Pferdeweg hat eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Matthias Wolpers macht dagegen mobil. Er sieht in dem Plan eine "Enteignung" der Grundstückseigentümer. Wolpers hat in den vergangenen Jahren dort mehrere Projekte realisiert.

Es geht um das Gebiet mit rund 600 Grundstücken zwischen Meyers Park und Milchgrund. Dort soll nur noch eine Bebauung mit Häusern erlaubt sein, die maximal zwei Wohnungen haben. Außerdem sollen die Gebäude nur noch eingeschossig werden und die Baulinie eingehalten werden. Die Ausnahme ist der Eißendorfer Pferdeweg. Dort sollen auch Häuser mit bis zu sechs Wohnungen genehmigt werden. Bestehende Gebäude können so umgebaut werden, dass vier Wohnungen Platz haben. Damit will der Bezirk "die städtebauliche Eigenart mit seinen ortsbildprägenden Baustrukturen weitgehend erhalten".

Stein des Anstoßes sind mehrere Projekte, die vor allem Wolpers als Bauträger in der Vergangenheit realisierte. Am Milchgrund, im Haselhain und am Waldschlößchen entstanden "Stadtvillen", also hochwertige Mehrfamilienhäuser. "Damit entscheidet in Zukunft nicht mehr der Eigentümer, sondern die Behörde über den Wert", sagt Wolpers. "Es geht hier nicht um Profitgier, wie die GAL argumentiert, sondern um Werterhalt."

Wolpers meint, dass die neuen Vorschriften dem Gebiet eher schaden als nützen. "Es sind ja nur wenige Grundstücke, auf denen eine Mehrfamilienhausbebauung attraktiv ist", behauptet Wolpers. Dabei handle es sich um die größeren Grundstücke: "Sie werden zerteilt und mit Doppelhäusern bebaut. Damit wird eher ein einfacher Siedlungscharakter entstehen."

Dass in dem "Villengebiet" auch in Zukunft ein anderer Bautyp entstehen wird, macht er an einem von ihm geplanten Projekt am Corduaweg fest. Dort wollte er ursprünglich ein Gebäude mit vier Wohnungen bauen. "Das wurde nicht genehmigt. Jetzt werden es zwei Wohnungen, wobei das Gebäude von den Maßen und dem aussehen exakt wie vorher bleibt. Auch die Tiefgarage ist in dem Fall in der gleichen Größe genehmigt worden", sagt Wolpers. Würde er zwei eigenständige Treppenhäuser in das Haus einbauen, könnten es auch vier Wohnungen werden. "Das ist doch ein Politikum", meint Wolpers.

Allerdings hatten seine fertig gestellten Häuser bei vielen Nachbarn auch Protest ausgelöst. Die hatten vergeblich gegen den Bau mobil gemacht. Mittlerweile sind CDU, SPD und GAL voll auf ihrer Seite. Sie unterstützen den neuen Bebauungsplan. Am 11. November wird sich zeigen, wie die Betroffenen die neuen Vorgaben sehen. Die Verwaltung hat um 19.30 Uhr zu einer öffentlichen Diskussion in die Aula Heisenberg-Gymnasiums geladen.