Heideregion erlebt einen Boom , Elbtalauen hinken hinterher

Lüneburg. Anlässlich eines Lüneburg-Besuches von Klaus Brähmig (CDU), Bundestagsmitglied und Vorsitzender des Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag, hatte die IHK Lüneburg-Wolfsburg Tourismustreibende aus der Region zum Gespräch geladen. "Der Tourismus hat einen hohen Stellenwert in der Region, die Position ist ausbaufähig", sagte Bundestagsmitglied Eckhard Pols (CDU), der Brähmig nach Lüneburg eingeladen hatte. Auf den ersten Blick sind die Übernachtungszahlen, die in Niedersachen in den letzten Monaten erzielt wurden, erfreulich. "Niedersachsen hatte im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 1,4 Prozent bei den Übernachtungen zu verzeichnen", sagte Martin Exner, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik bei der Kammer.

Ein paar Sorgen gibt es trotzdem. "Der Fachkräftemangel kommt nicht, er ist schon da. Die Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, adäquate Bewerber für Ausbildungsplätze zu finden. Aber hier geht mein Appell auch an die Arbeitgeber: Der Kampf um die Köpfe wird schärfer, also bleiben oder werden sie für Mitarbeiter attraktiv", sagte Exner. Dass die Strukturunterschiede in Sachen touristische Attraktivität gerade in Nordostniedersachen groß sind, hat sich nicht geändert. "Die Lüneburger Heide GmbH ist vorzüglich aufgestellt, dort macht man gute Arbeit. Natürlich ist die Heide aber auch ein Magnet, an den Rändern franst die Attraktivität aus", sagte Exner. Strukturprobleme gibt es vor allem im Bereich der Elbtalaue. Exner: "Da fehlt es noch an Kommunikation und dem gemeinsamen Bewusstsein, da muss stärker kooperiert werden, auch länderübergreifend.

Die Investitionen rentieren sich in diesem Bereich, wenn richtig geplant wird: "Hier eingesetztes Geld hat eine exorbitante Hebelwirkung. Das sind zwar freiwillige Leistungen der Kommunen, aber mit hoher Rendite."

Einige Faktoren beeinflussen die Tourismusbranche deutschlandweit gleichermaßen: Viel diskutiert werden beispielsweise die Neuerungen, die das zur Reform anstehende Rundfunkgesetz bringen wird. Sprengsätze birgt auch die Bettenabgabe. "Wir haben bereits genug Abgaben im Bereich Tourismus - ich denke nur an die Kurabgabe. Da braucht es keine neue Bettensteuer", sagte Klaus Brähmig.

Ein Thema wird für den Tourismus der anstehende Strukturwandel unter den Gästen sein. Die Folgen des demographischen Wandels bringen nicht nur ein verändertes Freizeitverhalten, sondern auch veränderte Dauer einer Reise, der Reiseziele und der Ausstattung von Ferienunterkünften. "Die Barrierefreiheit von Unterkünften wird immer interessanter, das gehört zum Qualitätsmanagement und ist laufend auf der Tagesordnung", sagte Exner.