Helga Preuß weist Vorwürfe gegen ihre Amtsführung zurück

Buchholz. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins "Kaufhaus mit Herz Buchholz. Tostedt e. V." wurde Helga Preuß jetzt als Vorsitzende bestätigt. "Eigentlich hätten Neuwahlen erst im kommenden Jahr auf dem Programm gestanden", so Helga Preuß. Doch eine Gruppe von elf Vereinsmitgliedern habe auf diesem vorgezogenen Termin bestanden.

Diesem Streit sei die Kündigung des Mitarbeiters Holger Hampel vorausgegangen, der das Lager des Sozialkaufhauses in der Rüttgersstraße betreut hat. "Herr Hampel hat ständig eigenmächtig gehandelt, sich unseren Anweisungen widersetzt und war nicht gesprächsbreit. Ein untragbares Verhalten", begründet Helga Preuß die Personal-Entscheidung. Das habe zu einer mündlichen Verwarnung geführt - dann, Ende September, zur Kündigung.

Holger Hampel führt seine Kündigung vielmehr auf den angeblichen Streit zwischen dem Vereins-Vorstand und der Arbeiterwohlfahrt zurück. 2007 hatte die Awo die Einrichtung an der Bahnhofstraße eröffnet. "Mittlerweile sind wir eigenständig", so Helga Preuß. Nun unterstellen einige Vereinsmitglieder Preuß "Geheimniskrämerei" und "Mauschelei". Die stellvertretende Vorsitzende, Sigrid Selk, sei bereits zurückgetreten.

"Das alles ist eine Schmutz-Kampagne von Herrn Hampel", ist sich stattdessen Wolfgang Moritz sicher. Der Rentner arbeitet ehrenamtlich für das "Kaufhaus mit Herz". "Holger Hampel hat auch in die Welt gesetzt, dass wir Sachspenden an Polen und Rumänen verkaufen", so Wolfgang Moritz. Auf Nachfrage der Harburger Rundschau wies Helga Preuß diese Anschuldigung zurück. "Wir verkaufen nicht nur an Polen und Rumänen, sondern an alle. Manche Dinge können sich Hartz-IV-Empfänger nicht leisten. Natürlich kann das dann jeder andere bei uns kaufen."

Nach Aussagen der Vereinsvorsitzenden habe Hampel auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung eine Liste von sieben Kandidaten vorgelegt. "Und alle haben ihre Kandidatur im Laufe des Nachmittags zurückgezogen", so Helga Preuß. So sei der Vorstand mit 23 Stimmen bei zehn Gegenstimmen und zehn Enthaltungen entlastet worden. Für Helga Preuß stimmten 31 Mitglieder - bei 42 gültigen Stimmen.

Erste Stellvertreterin wurde Margarete Gallas, zweite Stellvertreterin Helga Wagner, Kassenwartin Waltraud Thomas und Schriftführerin Gabriela Neumann. Helga Preuß: Ich möchte alle Vorwürfe so schnell wie möglich widerlegen, damit wieder die praktische soziale Arbeit für das Kaufhaus im Mittelpunkt steht."