Halloween ist für ältere Menschen ein obskurer, aus den USA importierter Brauch.

Für Kinder, Jugendliche und inzwischen immer mehr Erwachsene ein neuer, willkommener Anlass zum Feiern. An Halloween verkleidet man sich inzwischen auch in Deutschland als Hexen oder Vampir. Kinder ziehen von Haus zu Haus und fordern mit dem Spruch "Süßes, sonst Saures" kleine Geschenke.

Eigentlich galt dieser Tag, der 31. Oktober, mehr als 300 Jahre dem Gedenken an den weltbekannten Mönch Martin Luther, der vor fast 500 Jahren seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg nagelte und damit die Welt und die Kirche grundlegend veränderte.

Seit einigen Jahren scheint jedoch das aus den USA importierte Grusel- und Geisterfest den Reformationstag zu verdrängen. Wie dem auch sei, auch bei uns in Marmstorf jedenfalls ein willkommener Anlass für die Kinder, von Haus zu Haus zu ziehen. Was aber machen, wenn man an dem Abend nicht zu Hause ist? Wir stellten einfach einen Korb mit Süßigkeiten vor die Haustür mit der Aufforderung, sich zu bedienen. Meine Liebste war überzeugt, die Kinder würden sich daran halten.

Ich wettete, die erste Gruppe von Kids werde das keinesfalls tun und den ganzen Korb mitgehen lassen. Als wir nach Hause zurückkamen, musste ich beschämt feststellen: Die kleinen "Bettler" sind nicht nur wohlerzogen, sondern auch fair. Offenbar hatten sie sich bis auf einen kleinen Rest mit Süßigkeiten versorgt, nicht aber auf Kosten der noch folgenden. Alle Achtung! Oder sollte Martin Luther doch noch nachwirken?