Bahnhöfe dicht, aber gleichzeitig längere Fahrzeiten von Buchholz nach Hannover.

Winsen. Da wollen die Fraktionen der CDU, FDP und der Grünen im Harburger Kreistag in Sachen Heidebahn nicht mitmachen. Die Abgeordneten wollen verhindern, dass die drei Haltestellen Wintermoor, Büsenbachtal und Suerhop geschlossen werden (das Abendblatt berichtete). Bislang hatte die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) die Betreiberin der Heidebahn, die Schließung der drei Haltestellen im Landkreis damit begründet, dass so die Fahrzeit der Heidebahn zwischen Buchholz und Hannover verkürzt werde. Jetzt aber habe sich herausgestellt, so die Fraktionschefs Hans-Heinrich Aldag (CDU), Jürgen Kempf (FDP) und Ruth Alpers (Die Grünen), dass sich die Fahrzeit nicht verkürzen, sondern verlängern werde. Die Triebwagen haben künftig in Soltau einen längeren Aufenthalt, "weil in Hannover Hauptbahnhof eine S-Bahn das für die Heidebahn-Triebwagen benötigte Wendegleis blockiert", so Alpers.

Die Politiker befürchten somit keine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs auf dieser Strecke, sondern eine eklatante Verschlechterung dieses Angebotes für Pendler. Das dürfe der Landkreis Harburg keinesfalls hinnehmen. Die Mehrheitsgruppe aus CDU und FDP sowie die Grünen haben Anträge für die nächste Sitzung des Ausschusses Wirtschaft, ÖPNV und Tourismus gestellt. Die Fraktionen fordern die Kreisverwaltung auf, sich im Interesse der Heidebahn-Fahrgäste dafür einzusetzen, dass die ursprünglich geplante kürzere Fahrzeit der Bahn realisiert wird und die drei Haltestellen geöffnet bleiben.

Hans-Heinrich Aldag: "Für die Gestaltungsprobleme des Fahrplans bei der LNVG müssen bessere Lösungen gefunden werden, zumal die Schließung der Haltestellen nicht zu einer Reiseverkürzung führt." Die Politiker befürchten nicht nur, dass die Heidebahn durch die Fahrzeiten für Fahrgäste an Attraktivität verlöre. Durch die Schließung dreier Haltestellen, so haben die Grünen errechnet, würden die Fahrgastzahlen um rund 20 Prozent sinken. Es könne nicht sein, dass 100 Millionen Euro Steuergelder dafür ausgegeben würden, um den ÖPNV zu verschlechtern. Aldag meint, relativ hohe Fahrgastzahlen in den betroffenen Stationen zu fordern, damit die Bahnhöfe nicht geschlossen werden müssten, sei keine Maßnahme, um den öffentlichen Nahverkehr zu stärken.