Handwerker und Pflegepersonal werden gesucht

Harburg/Buchholz/Winsen. Was bundesweit Trend ist - die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Deutschland ist mit 2, 945 Millionen Menschen im Oktober erstmals seit 2008 unter die Marke von drei Millionen gefallen - gilt ebenso für Harburg Stadt und Land. Auch hier kommen immer mehr Menschen wieder in Lohn und Brot. So wurden im Oktober 11 987 Arbeitslose bei der Agentur für Arbeit Lüneburg und Harburg gemeldet. Gegenüber September dieses Jahres sank die Zahl um 215 Personen. Das bedeutet für den Landkreis Harburg eine Quote in Höhe von 4,9 Prozent. Bei der Agentur-Geschäftsstelle Buchholz werden zurzeit 3890 Arbeitssuchende betreut, in Winsen sind es 2270. Tendenz: "Rückläufig", so Pressesprecherin Susanne Knuth von der Arbeitsagentur Lüneburg.

Das bestätigt Ines Rosowski, Leiterin der Harburger Agentur für Arbeit. Hier ist die Arbeitslosigkeit gegenüber September 2010 um 0, 2 Prozent gesunken. 9705 Männer und Frauen sind ohne Beschäftigung.

Die Arbeitslosenquote beträgt 9,5 Prozent. Beide Arbeitsmarktexpertinnen bestätigen: "Besonders junge Leute mit guter Ausbildung profitieren von der Konjunkturbelebung und der damit zusammenhängenden Einstellungsbereitschaft der Betriebe." Der Fachkräftemangel mache sich immer stärker bemerkbar und werde in Zukunft dazu führen, dass Arbeitssuchende schneller einen Job finden, so Rosowski. "Das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Bewerber", so Knuth. So finden im Landkreis Alten-, Kinder- und Krankenpfleger sowie Metallbauer, Elektriker und Schweißer schnell einen Arbeitsplatz. Ebenso positiv seien die Chancen für Flugzeugbauer und Ingenieure. Auch das Handwerk und die Baubranche setzen auf Fachkräfte. Dank der guten Auftragslage sind Dachdecker, Maurer und Zimmerleute gefragt.

In Harburg suchen Betriebe ebenfalls nach qualifiziertem Pflegepersonal. Installateure, Schlosser und Verkäuferinnen sowie Maler- und Lackierer dürften laut Rosowski ebenfalls keine Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden. Wie im Landkreis auch gibt es eine Nachfrage nach Ingenieuren.

Weiteres positives Signal: Es gibt einen Unterschied in der Qualität der Arbeitsverträge. Haben Betriebe in den vergangenen Jahren meist Kurzarbeit oder Honorartätigkeiten angeboten, geht die Entwicklung wieder zu sozialpflichtigen Arbeitsverhältnissen. "Seit Jahresbeginn sind der Agentur Lüneburg fast 7000 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind knapp 33 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum", sagt Bernd Passier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Lüneburg.

Sein Hamburger Kollege Rolf Steil dazu: "In Hamburg sind 44 274 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gemeldet worden, 2620 mehr als in 2009. Allein im September meldeten Hamburger Betriebe 4368 freie Stellen, um sie mit Personal zu besetzen."